Am Ende Zustimmung

Dollbergen-Wappen, Ortsrat Dollbergen. Gemeinsam berieten Ortsrat Dollbergen und der Ausschuss VUP der Gemeinde über die Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans für das Gewerbegebiet Nord-2. Zuschauer und Ratsmitglieder ließen sich von den Vertretern der Gutachter und Investoren explizit die Auswirkungen der baulichen Maßnahmen erklären. Auf der dortigen Fläche am zukünftigen Mastenweg ist die Errichtung eines Biomassekraftwerks geplant, das Energie aus regenerativen Rohstoffen für die Avista Oil AG zur Verfügung stellt. Die (Lärm-)Emissionen werden innerhalb der gesetzlich festgelegten Toleranzwerte liegen – nicht höher als der Pegel der vorhandenen industriellen Anlagen. Letztlich stimmten beide Gremien dem Auslegungsbeschluss zu, der OR Dollbergen mit zwei Enthaltungen.

Zur Erschließung des Gewerbegebiets zwischen Avista und Umgehungsstraße gehört die bauliche Erweiterung der Kreuzung Mastenweg um zwei Linksabbiegerspuren. Der Feldweg, der zukünftig Mastenweg genannt werden wird, ist als Einfahrt geplant, auch für eine mögliche Ansiedlung von weiteren gewerblichen Betrieben auf der gegenüberliegenden Seite.

Im geplanten Kraftwerk werden aufbereitete Materialien aus der Holzindustrie verheizt. Diese werden per LKW fertig angeliefert, es wird also nicht vor Ort geschreddert. Von der weit im Norden liegenden Anlage sind laut Aussage des Gutachters keine nennenswerten Geräusche im Dorf zu erwarten. Das beträfe die Siedlungen am Bahnhof und südlich des Reitplatzes. Zu den Bedenken der Einwohner, es könne Geruchsbelästigungen durch die Verbrennung geben, will der Gutachter noch weitere Berechnungen vorlegen. Vorab wurde jedoch gesagt, dass bei den Temperaturen und im geschlossenen System kein Rauch entweichen könne.

6 Kommentare

  1. Im letzten Jahr war doch die Rede von einem Biomassekraftwerk auf Basis von Nahrungsmittelresten – oder täusche ich mich da? Das Brennmaterial sollte auch umweltfreundlich per Bahn angeliefert werden.

    Nun soll also per LKW angeliefert werden. Um wie viele Fahren pro Tag wird es dabei gehen? Was sagt der Gutachter dazu? Die Anwohner der L387 in Oelerse und an der Umgehungsstrasse in Dollbergen würde dies sicher auch interessieren. Denn der zunehmende LKW-Verkehr mit den damit verbundenen Emissionen und Gefahren ist nicht nur in der Dollberger Bahnhofstrasse und im Pröbenweg ein leidiges Thema….

    1. Das war ein anderes Projekt auf einer anderen Fläche (Gasolingelände an der alten Zufahrt Bahnhofstraße Nord).
      Die Anzahl der LKWs wurde mit etwa 40 – im Spitzenwert – angegeben. Zufahrt über Mastenweg und Umgehungsstraße.
      Der Pröbenweg wird bald umgebaut und verläuft dann weiter nördlich hinter einem Lärmschutz.

  2. Zur Klarstellung: Beim Brenngut handelt es sich um Waldholz und Strauchgut aus der Landschaftspflege.
    Das Material wird gehäckselt angeliefert, laut Aussage der Antragssteller.

  3. Vielen Dank für die Antworten.
    Ich finde zumindest die Mehrbelastung an LKW-Verkehr auf der L387 durchaus beachtlich.
    Auch wenn die 40 LKW nur einen Spitzenwert darstellen, hätten wir also maximal 80 zusätzliche LKW-Fahrten (Hin- und Zurück). Bei einem angnommenen Zeitfenster von werktäglich 10 Stunden wären das dann immerhin 8 Fahrten pro Stunde.
    Spätestens wenn man die Situation in den Orstdurchfahrten (Oelerse, Uetze) und die durchaus zunehmenden LKW-Unfälle der auf dieser Strecke betrachtet, sollte man die zusätzlichen Fahrten sehr kritisch betrachten.
    Auch die Menschen, die in der Nähe der Ortsumgehung wohnen, werden nicht über die zusätzlichen LKW-Fahrten erfreut sein. Vieleicht sollten die betroffenen Anwohner, ähnlich wie am Pröbenweg geschehen, eine Klage in Betracht ziehen, denn die Lärmschutzwälle sind seinerzeit an vielen Stellen offensichtlich zu niedrig gebaut worden.
    Abschließend hätte ich noch zwei Fragen: Was hat Dollbergen eigentlich von dem Kraftwerk, konkret: Wie viele Arbeitsplätze werden dort voraussichtlich entstehen und sind nennenswerte Gewerbesteuereinnahmen zu erwarten?

    1. Arbeitsplätze: Es wurde gesagt, etwa 20 Mitarbeiter würden gebraucht werden.

  4. Hallo Herr Müller,

    woher haben Sie die Information das der Lärmschutzwall zu niedrig gebaut wurde, und wo bestehen Lärmbelästigungen durch Straßenverkehr konkret „in Dollbergen“ ?

    Als Oelerser Bürger kann man durchaus kritisch hinterfragen, wann endlich eine Umgehung gebaut wird.
    Zugegeben, stößt diese enge Ortsdurchfahrt jetzt schon an ihre Grenzen.

    Das Thema Pröbenweg dient dabei allerdings eher an einen Schildbürgerstreich, und sollte bitte nicht als Beispiel dienen.
    Das auf dieser Straße LKW + Landwirtschaftliche Geräte fahren hätte man grade noch so erkennen können, eh man dort baut oder kauft…..
    Meine persönliche Meinung geht eher in Richtung Eigenverantwortung, ein modernes Lärmschutzfenster kann auch durchaus helfen.

    Ich schätze die Mischung zwischen Industrie an der einen Seite und Ruhe an der anderen Seite in Dollbergen sehr.