Der Erlebnissonntag

Garten

Dollbergen war das Ziel vieler Besucher an diesem Sonntag. Lockten doch gleich vier Veranstaltungen zur Teilnahme.

Siehe auch Ankündigung zum 25. Juli

Im Garten Möhle, der im Rahmen der Offenen Pforte geöffnet war, konnten sich die Gäste nicht nur Sämereien mitnehmen, sondern bekamen auch eine Lesung von Wolfgang Renner zu hören, die der Förderverein für Musik und Kultur organisierte. Der Wathlinger Autor las Heiteres und Besinnliches aus seinem Gedichtband, klärte auf über den Unterschied zwischen Mensch und Schwein, sinnierte über die Liebe und wusste: Irren ist männlich. In den Redepausen bekamen die Lauschenden Claire Waldoff auf die Ohren.

Auch der Garten Henke war zur Offenen Pforte geöffnet und zog Gartenliebhaber aus nah und fern an. Der Garten ist riesig und hat vor dem Haus einen schmucken Teich und an der Rückseite einen Nutzgarten für Selbstversorgung. „So wie es früher war“ schwärmten die grünen Pilger, die sich in großer Zahl auf das Angebot „Grünes Hannover“ der Region auf den Weg in unser Dorf gemacht hatten. Neu war zum Beispiel in diesem Jahr der Weintisch am Teich vor der Terrasse.

Viele Besucher waren eigens gekommen, um sich über dörfliche Entwicklung Dollbergens zu informieren. „Vom Bauerndorf zum Industriedorf“ war das Thema der Führung über den Dorferlebnispfad.

Gemessen an der Schnelligkeit, mit der die Kuchen im Kaffeegarten der Familie Wendland schwanden, hatten sich eine Menge Besucher zuerst um das leibliches Wohl gekümmert. Die zwölf selbst gebackenen Torten und andere Kuchen waren in kürzester Zeit ausverkauft, so dass noch nachgebacken werden musste.
Da hätte es der Auflage des Gesundheitsamtes nicht bedurft, die Torten in einem Extra Kühlschrank – der extra dafür angeschafft wurde – kalt zu stellen, so schnell waren die Sahnestücken verkauft. Eine Vielzahl von Auflagen war außerdem zu erfüllen. So durften nur zwei Personen, die einen Hygieneausweis (Belehrung Infektionsschutzgesetz) besaßen, den Kuchen herausgeben. Die Kuchen durften nicht wie sonst vorne in der Diele aufgebaut werden, sondern auf einem Tisch dahinter – damit niemand darauf hustet oder anfasst. Die Diele selbst wurde von dem Mitarbeiter des Amtes als zu warm für die Torten gemessen… siehe Kühlschrank.

Die nächste Gartenveranstaltung in Dollbergen ist am 15. August, wenn am Pröbenweg 9a im Garten gelesen wird. Barbara Kleefeld liest aus Ihrem Buch „Trockenzeit“ und berichtet über ihre Zeit in Mauretanien. Die nächste Führung über den Dorferlebnispfad ist am 29. August, dann hat dazu der Kaffeegarten der Familie Schrader an der alten Dorfstraße 40 geöffnet.

Impressionen

Der Kommentar der redaktion

Die Hygiene-Auflagen sind gut und richtig, schützt es doch die Menschen vor falsch behandelten Lebensmitteln. Niemand möchte krank werden, weil Essen falsch gelagert wurde. Aber, und das ist ein ganz dickes Aber, wird so nicht eine wundervolle Initiative mal wieder kaputt-geregelt? Viele Menschen sind nötig, um eine so große Aktion auf einem Landhof zu organisieren. Viele Nachbarn und Familienmitglieder haben Kuchen gebacken, Verzehrbons verkauft, in der Küche und beim Bedienen geholfen.
Dem Kaffeegarten vorausgegangen sind wochenlange Planungen, um an Tagen der Führungen über den Dorfpfad nicht nur den Besuchern sondern auch der Dorfgemeinschaft etwas Besonderes in kulinarischer Hinsicht zu bieten. Und die Besucher wissen den Service und die leckeren Selbstgebackenen zu schätzen.
Doch wenn es den Betreibern mit der Vielzahl der amtlichen Auflagen derart schwer gemacht wird, kann man den Unmut der Gastgeber verstehen und darf sich nicht wundern, wenn sie derartige Angebote in Zukunft nicht mehr durchzuführen gewillt sind. Was wirklich schade wäre!

Ein Kommentar

  1. […] hier die Impressionen vom Erlebnistag in Dollbergen. […]