Das markante Gebäude an der Alten Dorfstraße wurde 1950 als Außenstelle der Schule eingerichtet, oben die Lehrerwohnung und unten der Klassenraum. Dann war es ab 1960 Heimstatt der Sportler und im dritten Jahrzehnt diente das Blaue Haus als Jugendtreff, war Turnhalle für den Kindergarten nebenan und schließlich wurden kurzzeitig Flüchtlinge dort untergebracht. Derzeit steht das Haus leer. So wechselhaft wie seine Geschichte ist auch die verzwickte Lage bei der Versorgung, denn teilweise wird über die gemeinsame Heizung das angrenzende Siedlerheim versorgt, Wasserleitungen gehen auch zum Kindergarten rüber und drei Stromzähler messen den Verbrauch der Nachbareinrichtungen und zusätzlich noch für das Tennisheim.
Da die Gemeinde für das nun leer stehende Gebäude keine Verwendung mehr hat und der Heimatverein eine fixe Bleibe für alle Unterlagen und Gerätschaften sucht bei gleichzeitiger Erhaltung eines geschichtsträchtigen Gebäudes, steht die Überlegung einer Übernahme im Raum. Der Heimatverein hat eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit allen Fragen rund um die Holzschule befasst.

Bei der Hauptversammlung des Heimatvereins stellte der Vorsitzende Henning Rase den Mitgliedern den Stand der Dinge vor und zur Diskussion. Bautechnische Untersuchungen im letzten Jahr hätten ergeben, dass die ehemalige Kleinschule in Teilen zwar sanierungsbedürftig sei, es aber keinerlei gravierender Sofortumbauten bedarf. Beide Giebel und die Westfassade müssten wohl neu verkleidet werden, möglicherweise Gebälk im Dachstuhl ersetzt, die Fenster müssten erneuert werden, Rückbau der Unterkünfte im ehemaligen Klassenzimmer und eventuell eine ebenerdige Toilette, zusätzlich zu WC im Obergeschoss und den Waschräumen im Keller.
Vieles könne in Eigenleistung erbracht werden und beispielsweise die Platten aus den Unterkünften für den Dachbau verwendet werden. Falls eine Übernahme durch den Verein vonstatten ginge, würde ein Eintrag ins Denkmalregister der Region beantragt werden und dann könne man auf Fördergelder hoffen. Denn dieses Gebäude wird seitens der Regionsdenkmalpflege als einmaliges und erhaltenswertes Objekt angesehen.

Der Vorstand, der die Dringlichkeit, eigene Räume zu finden anmahnte, da der Umbau der Grundschule im Sommer beginnt und der Verein die dortige Lagermöglichkeit spätestens in zwölf Monaten verliert, ist geschlossen für die Übernahme des Blauen Hauses, wollte sich aber der Zustimmung der Mitglieder versichern. Und die Versammlung stimmte beinahe geschlossen, ohne Gegenstimmen bei sechs Enthaltungen, ebenfalls dafür. Nun kann der Heimatverein der Gemeinde Uetze die konkrete Zusage geben: Ja, wie wollen die Bretterschule.

Bei der Wahl des 2. Vorsitzenden wurde Gunda Meyer gewählt, Kassenwart und Stellvertretung bleiben wie bisher und neuer Kassenprüfer ist Klaus Niebeling.

Es wurden geehrt für 25 Jahre Mitgliedschaft im Heimatverein: das Ehepaar Hannes und Marianne Rohde, Karla von Grünhagen und Willy Wehly in Abwesenheit. Letzterer ließ sich altersbedingt entschuldigen, obwohl er wohl gerne dabei gewesen wäre, wie er mit netten Worten in einer Absage schrieb, die Henning Rase den Versammelten vorlas. Blumen gab es außerdem für Henning Kappenberg, der aus seinem Posten verabschiedet wurde.

Karla von Grünhagen, Hannes und Marianne Rohde und Blumen für das ehemaligen Vorstandsmitglied Henning Kappenberg.

Die Mitglieder wurden nicht aus der Versammlung entlassen, ohne über einige kommende Veranstaltungen informiert zu werden: Im Mai bei gutem Wetter möchte man auf der Streuobstwiese gemeinsam frühstücken, im August geht die Tagesfahrt nach Wolfenbüttel (unter anderem ins Werk Jägermeister) und schon am 16. März wird (im Gasthaus Höbbel) ein Bilderabend angeboten mit Medienmaterial aus den alten Zeiten des Dorfes. Alle Veranstaltungen stehen zeitnah im Kalender auf dieser Homepage.

Nächste Woche Samstag, am 10. März geht es rund um Dollbergen beim „Rausputz“ in die Straßenränder, um den Müll des Jahres einzusammeln. Alle Interessierten mögen sich um 9:00 Uhr bei der Feuerwehr treffen, dort wird nach der Aktion gegrillt.