Wo fängt man einen Vortrag über einen Fluss an? Richtig, an dessen Quelle. Gerhard Fuhrig, aufgewachsen in der hiesigen Gegend, hat Hunderte von Fotos in seinem Bestand und mindestens ebenso viele Geschichten rund um den Fluss, der durch die Landkreise Wolfenbüttel, Peine, Hildesheim, Hannover und Celle fließt. Einen Teil der Bilder und viele interessante Infos gab er am Dienstagabend zum Besten.
Der Heimatverein Dollbergen will übrigens am Samstag nach Pfingsten, am 25. Mai die Strecke von der Quelle bis Dollbergen radeln. Interessenten dafür können sich bei Hennig Schulze anmelden.
Der Heimatverein Dollbergen hatte den Vortragsabend im gemütlichen Siedlerheim organisiert, hier war Platz für drei Dutzend Gäste aus Dollbergen und Umgebung. In seinem Vortrag ging Gerhard Fuhrich auch speziell auf Dollbergen ein, dessen Ostseite die Fuhse in weitem Bogen umfließt. Er hob lobend den Dorfpfad hervor, der auf einigen Tafeln die Fuhse thematisiert und erwähnte die Graureiherkolonie am Moorweg, die Sohlgleite und die moderne Kläranlage am Pappelweg.
Von den Quellgräben am Hungerberg im Wolfenbütteler Odenwald bis zur Mündung bei Celle in die Aller – 100 Bilder für knapp 100 Kilometer Flusslauf und jede Menge kurzweilig Erzähltes über die Fauna und Flora am oft begradigten Fließgewässer. Zudem Geschichtliches über Mühlen, Burgen, Erzwäsche und Nutzung und Tipps für sehenswerte Haltepunkte auf der kommenden Radtour. Der Referent würzte die Diaschau mit kleinen Anekdoten, beispielsweise, wie er als Kind beim Spielen die Katjefuhse (Nebengewässer bei Abbensen-Oelerse) angestaut hatte und beim Nachbarn daraufhin das Eingemachte im überfluteten Keller trieb. Auch bei den Zuhörern weckte er damit Kindheitserinnerungen, viele haben in den Kolken das Schmimmen gelernt.
Obwohl oft begradigt und im Lauf verlegt, ist die Fuhse doch ein Fluss, oder besser gesagt, wieder ein Fluss, der Menschen in seinen Bann zieht. Eine der schönsten Strecken ist jedoch in der Uetzer Herrschaft zu finden, denn hier wurde die Fuhse nie begradigt – in den 1970zigern fehlte das Geld dazu. Und das ist gut so, fanden alle Besucher dieses beinahe zweistündigen Erlebnisvortrags. Henning Schulze nannte den Vortrag im Namen aller ein Genuss, eine Erweiterung des Horizonts und eine Motivation für den geplanten Fahrradtour.
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