Ortsrat bekam Informationen

Dollbergen-Wappen, Ortsrat Dollbergen.
Ausnahmsweise im neuen Gerätehaus traf sich das Gremium zu seiner vierten Sitzung dieser Wahlperiode. Im großen Schulungsraum hatten zunächst die Vertreter der Hänigser DSL-Funker das Wort. Es sei der Wunsch des Ortsrates und der Bevölkerung, über die Möglichkeiten bei schnellem Internet aufgeklärt zu werden, meinte Bürgermeister Jürgen Buchholz.

Marc Blechschmidt und Cord Homann von FNOH-DSL (http://fnoh.de/) taten das gerne und umfassend. So gibt es die Verfügbarkeit für Richtfunk-DSL seit 2004 in Hänigsen, seit 2009 in Dollbergen. Inzwischen wird das Dorf von zwei Sendemasten aus versorgt. Die Betreiber bieten Internetzugänge ab DSL-3000 an, das schnelle DSL-12000 wird demnächst noch erhöht. Unbestreitbarer Pluspunkt sei die Nähe zum Anbieter. „Wir kennen unsere Kunden persönlich und können jederzeit reagieren“, meinte Cord Homann sinngemäß. Zum Vergleich sollen bei folgenden Sitzungen auch Vertreter anderer Internetanbieter eingeladen werden.

Astrid Reucker von der Mobilen Ortjugendpflege nahm Stellung zur kürzlichen Schließung des Jugendtreffs im Pappelweg. So hätten die 2006 jugendtauglich umgebauten Räume zunächst regen Zuspruch gehabt, es wären aber bald große Schwankungen beim Besuch aufgetreten. So wären mal drei Kinder gekommen, mal 20 Kinder. Über die Gründe könne nur spekuliert werden, jedoch sei auffällig, dass die Zahlen rückläufig waren, wenn die Witterung schlecht war, denn das Jugenddomizil sei doch recht abgelegen, im Winter fehle eine Straßenbeleuchtung. Nach dem Sommerfest zum fünfjährigen Bestehen seien es dann immer weniger Kinder da gewesen, gegen Weihnachten sei man am Tiefpunkt angelangt und habe daraus die Konsequenz der Jugendtreff-Schließung gezogen.
Die Räume werden weiterhin genutzt, beispielsweise für das Projekt „Zweite Chance“ stünden aber auch für Vereine offen, meinte Astrid Reucker. Vielleicht müsse man das Konzept überarbeiten und die Zielgruppe neu definieren. Angedacht war seinerzeit ein Treffpunkt für ältere Jugendliche, als Alternative zu Bushaltestellen oder dem Schulhof. Diese Altersgruppe sei jedoch nicht zu den für sie angedachten Veranstaltungen gekommen.
Für die Zukunft wird ein Schlussstrich und ein Neubeginn vorgeschlagen. Die Kapazitäten sind vorhanden, Jugendleiter stünden bereit, Gespräche mit verschiedenen anderen Einrichtungen sollen folgen, bzw. wurden bereits angeschoben, beispielsweise mit der Kirchengemeinde. Der Jugendtreff soll in Zukunft wieder eröffnet werden – über das Wie und Wann wird der Ortsrat informiert.

Die neue Straßenreinigungssatzung der Gemeinde Uetze beschäftigt die Ortsräte der Ortsteile seit geraumer Zeit. Die auf die Bürger übertragene Reinigungspflicht der Gemeinde soll einerseits vereinfacht werden – fegen bei Bedarf und nicht, weil grad ein Feiertag ansteht – andererseits soll aber auch die Straßenreinigung ausgeweitet werden. Grundsätzlich stimmte der Ortsrat der Satzungsänderung zu, sah aber bei einigen Punkten Probleme. So ist man mit der Vorverlegung auf 7:00 Uhr beim Winterdienst nicht einverstanden.

Viel Lärm um nichts – die CDU-Fraktion hat ihre Anträge zurückgezogen, auf dem Festplatzgelände einen Bolzplatz oder Wertstoffplatz anzulegen, da die Wiese nun wieder als Festplatz genutzt werden kann.

Auch dieses Jahr sollen wieder Blumen in Kübel und am Straßenrand gepflanzt werden, der Ortsrat genehmigte dafür 150,- Euro an Geldmitteln.

Vermutlich ohne Zuschüsse gehen die Vereine und Verbände aus, die kein „Projekt für das Allgemeinwohl“ geplant haben. Seit November 2011 will der Ortsrat nicht mehr allgemein gehaltene Anträge finanzieren. Diese Ortsratsmittel sollen für neue Infotafeln gespart werden.

Für Unmut sorgte die Buswartehalle, die gerade an der unteren Bahnhofstraße gebaut wird. Der enge Rad- und Fußweg sei ohnehin schon mit Laternen und Hinweisschildern verbaut. Die Ecke sei zu einem Gefahrenpunkt geworden, war man sich einig.

Und zum Ende ein erfreulicher Beschluss der Ortsratsmitglieder, die sich einstimmig dafür aussprachen, die Kosten für Getränke und Grillwurst nach der Müllaktion des Dorfes zu übernehmen. Treffpunkt ist 9:00 Uhr am Samstag, den 31. März, Bahnhofstraße 41, am Feuerwehrhaus.

Ein Kommentar

  1. Jugendheim und leere Gebäude
    Als die Presse seinerzeit berichtete, dass für ca. 40.000 € das lange leerstehende Haus saniert werden und für einen Jugendtreff und den Heimatbund ein Dach bieten sollte, sagten nicht wenige Dollberger: „Rausgeschmissenes Geld!“ Als dann näheres bekannt wurde über die jugendliche Zielgruppe und darüber hinaus Feuchtigkeit im Keller eingelagertes Material und gespendete Möbelstücke des Heimatvereins zu Müll machte, wurde es zur Gewissheit: Das Geld hätte die Gemeinde sparen und stattdessen einen Erlös durch Verkauf erzielen sollen. Über den Hinweis auf die ungünstige Lage des Hauses am Ortsrand kann ich nur den Kopf schütteln. Das war doch wohl zum Zeitpunkt der Planung zu sehen.
    Tritt hier nicht vielmehr die Gemeinde mit gut gemeinter Jugendarbeit in direkte Konkurrenz mit mindestens 4 Vereinen, die ständig versuchen Nachwuchs zu finden? Hätte hier nicht die Gemeinde mit den Jugendlichen, die in keinem der Vereine eine Heimat finden, in wechselnden Heimen der Vereine oder anderen Räumen Projekte oder Abende ausrichten können, statt auf ein eigenes Domizil zu pochen?
    Und „Rumhängen“ von Jugendlichen generell negativ darzustellen ist falsch. Das haben wir und unsere Kinder doch wohl alle mal gemacht.
    Situation:
    Der Jugendtreff ist (bis auf weiteres) geschlossen, der Heimatverein sucht eine neue Bleibe.
    Folge:
    Die Gemeinde sitzt bald auf 2 bzw. 3 leer stehenden Gebäuden. Dafür muss man kein Prophet sein und schon gar kein externes Gutachten einholen.
    Denn auch das in die Jahre gekommene alte Feuerwehrgebäude kann kein Verein gebrauchen, geschweige denn Umbau- oder Renovierungskosten aufbringen (Kfz-Halle mit alten Toren, oben Schrägdach).
    Mag sein, dass die Gemeinde Uetze es in ihren kaufmännischen Besitz aufnimmt. Aber was soll das?
    Wie das Rathaus (+ evtl. Anbau). Es gehört uns allen!
    Eine Gemeinde kann ja nicht „pleite gehen“ wie ein Verein!
    Vorschlag:
    • vorhandene Gebäude beleben
    (Schützenheim an neuen Träger und neue Leitung geben; Schützenverein, Heimatverein und Blasorchester werden Mieter; öffnen für Ausstellungen, Workshops usw.)
    • durch Verkauf von leerstehenden Immobilien Geld in die leere Kasse holen
    („Jugend-/Siedlerheim“, altes Feuerwehrhaus, kleines Gerätehaus)

    Überlegungen dieser Art sollten ja laut Programm der örtlichen Parteien schon angegangen werden. Aber bitte nicht wieder ein Leuchtturmprojekt von außen daraus machen ohne die Mitwirkung der örtlichen Vereine (siehe Dorferlebnispfad). Wenn wir noch länger warten, braucht es keine Überlegungen mehr und der eine oder andere Verein ist schon in Ehren und Stolz untergegangen.