Rettung immer noch machbar

SV-Logo Am Muttertags-Sonntag hatte der Schützenverein Dollbergen den Insolvenzverwalter Dr. jur. Immo Hamer von Valtier zu einer Informationsstunde in das Schützenhaus eingeladen. 13 Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Am 21. Mai muss der Bericht des Insolvenzverwalters bei Gericht vorliegen, ob ein Insolvenzplanverfahren eingeleitet werden kann. 30000 Euro sind Vorbedingung, um den Verein doch noch zu retten.

Der Insolvenzverwalter erklärte noch einmal in verständlicher Form die Verfahrens-Möglichkeiten und die Folgen beider Varianten:
Im ersten Fall hätte eine sogenannte „Übertragende Sanierung“ die Auflösung und Abwicklung des Vereins zur Folge und eine Veräußerung aller Vermögenswerte, daraus resultierend Unsicherheiten, Klagen und Kosten.

Der in diesen Dingen erfahrene Rechtanwalt von Valtier riet den Anwesenden jedoch zur zweiten Lösung des „Insolvenzplanverfahrens“, bei der allerdings die Aufbringung der Geldsumme Vorbedingung ist. Dieses Geld diene nach dem Prinzip „Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach“ dazu, den Gläubigern guten Willen zu zeigen und einen Teil der Verbindlichkeiten anzubieten.

Gelänge dieses, so wäre der Schützenverein danach schuldenfrei und könnte ohne die Belastung der Bankschulden weiter machen und dem Dorf blieben die Schützen erhalten.
Die dann nur noch vergleichsweise geringen laufenden Fixkosten, für den Betrieb des Vereins und des Schützenhauses, könnten anschließend so problemlos von den Mitgliedsbeiträgen der rund 90 Vereinsmitglieder bezahlt werden, dass die befristete horrende Beitragerhöhung vom letzten Jahr wieder zurück genommen werden könnte. Denn die Hauptverbindlichkeiten des SV Deutsche Eiche waren die Bankzinsen für das Schützenhaus – letztlich der Grund für die Insolvenz.

Die in dem 1993 geschlossenen 30 Jahre währenden Vertrag über die kostenlose Nutzung zwischen Gemeinde Uetze und Schützenverein vereinbarte Bürgschaft wurde inzwischen von der Sparkasse eingefordert und von der Gemeinde bezahlt. Die Gemeinde Uetze ist damit zum Hauptgläubiger der Schützen geworden. Würde sich der SV jetzt auflösen, weil die Insolvenzsumme nicht zusammenkäme, würde der Verein alles verlieren. Das Schützenhaus hat immerhin im Jahr 2023 noch einen Verkehrswert von rund 66000 Euro, rechnete der Insolvenzverwalter vor.

Immo Hamer von Valtier hält ein Fortbestehen des Vereins für möglich, er sähe eine positive Tendenz. Er bräuchte nur Unterstützung durch die Mitglieder, die ihren Gläubigern den Willen zum Überleben des Vereins signalisieren sollten, und das nötige Insolvenzkapital. Gefühlt sei auch die Gemeinde für Plan B offen, das sei im Sinne aller Beteiligten.

Die Argumente des Rechtsanwalts schienen den zunächst resignierten Mitgliedern neuen Mut gegeben zu haben, denn einige hegten die Hoffnung, verlorene und neue Mitglieder durch die in Aussicht gestellte Rücknahme der Beitragserhöhung zu gewinnen. Ohne die drückenden Schulden könne auch ein Konzept zur Umgestaltung im Vereinsleben geschaffen werden. Ansatzweise ist eine Umstrukturierung bereits bei der Planung des Volksfestes zu sehen, das in diesem Jahr von mehreren Vereinen unter dem Namen des FöMuku ausgerichtet wird. (Der Festausschuss trifft sich wieder am Mittwoch, 16. Mai bei Höbbel um 20:00 Uhr.)

Für ein Drittel der Insolvenzsumme hat der Schützenverein, wie berichtet, bereits Zusagen. Für den Rest sollen in dieser Woche Gespräche geführt werden. Käme dabei annähernd das Kapital zusammen, würde der Insolvenzverwalter ein Sonderkonto für die Spenden eröffnen, aus dem die Gläubiger ausgezahlt werden können.

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