Sack versus Tonne

Mülltonne Im Umland der Region Hannover ist die Sackabfuhr Standard für die Müllentsorgung. Nun fordert der aha-Personalrat die Einführung von Tonnen für die Müllentsorgung. Wenn der Bürger die Wahl hätte, was würde entschieden werden? Mit Umfrage!

Vorteil Sackabfuhr

  • Der anfallende Rest-Müll ist immer nur so groß, wie er eben anfällt.
  • Über die Größe der Säcke und die Menge kann jeder selbst entscheiden.
  • Wenn in einer Woche mal nichts anfällt, spart man sich den Sack und die Kosten dafür.
  • Der Müll ist immer sauber im Beutel verschlossen.

Nachteile des Mülls in Säcken

  • Die liegen schon mal auf der Straße.
  • Sie werden oft von Tieren aufgerissen, der Inhalt verteilt sich auf die Umgebung, bis sich jemand erbarmt und den Dreck auffegt.
  • Die Säcke dürfen nicht mehr als zehn Kilogramm wiegen, sind aber oft bis zur Obergrenze vollgepackt. Bei den großen 50-Liter-Beuteln sicher kein Spaß beim Werfen.
  • Spitze Sachen können durch die Hülle pieken.

Vorteile der Tonne

  • Die Nachteile der Sackabfuhr sind hier ins Positive verkehrt: Tiere kommen nicht an den Inhalt.
  • Müllwerkern können die Dinger rollen und müssen nichts mehr heben.
  • Keine Gefährdung der Müllwerker durch spitze Gegenstände.
  • Niemand kommt auf die Idee, Fußball mit Tonnen zu spielen.

Gegner der Tonne sagen

  • Die Tonnen nehmen zuviel Platz weg, wo sollen die alle hin?
  • Die Tonnen sind laut, das Gepoltere am Abfuhrtag ist lästig.
  • Im Sommer stinken die Tonnen zum Himmel, dafür klebt im Winter alles darin fest.
  • Von der sauberen Mülltrennung kann man sich dann wohl verabschieden, denn – damit das Ding sich auch lohnt – wird sicherlich am Abfuhrtag noch hinein gestopft, was irgend geht.
  • Die Abfuhrkosten werden pauschal nach Familiengröße berechnet. Wer beim Müll spart, zahlt bei der Tonne drauf.
  • Tonnen zu entleeren dauert länger, als mal eben Säcke einzuwerfen – da greifen sich manche der sportlichen Abholer schon mal zwei oder drei Säcke pro Hand.

Kosten Sack vs. Tonne

Hier wird es vermutlich sehr interessant. Die Kosten für zwei verschiedene Fuhrparksysteme sollen mal ganz außen vor bleiben – würde die Umstellung ganz auf Tonne ohnehin die Anschaffung eines neuen Fuhrparks für die Region bedeuten. Nachtrag 26. Oktober: Hier teilte die aha auf Anfrage mit:

„Die Fahrzeuge, die für Bio-, Wertstoff- und Restabfallsäcke eingesetzt werden, sind sogenannte Zweikammerfahrzeuge. Sie haben zwei Kammern, eine für Bio- und eine für Restabfall. [Mit Pressung.] Sie lassen sich mit geringem Aufwand umrüsten mit einer Einhängung für die Tonnen an der Schüttung.“

Die Kosten für den Bürger, die sind bei der Tonnen-Abfuhr nach Haushaltsgröße geregelt und werden fix nach vorgeschriebenen Volumen berechnet. Die Sackabfuhr setzt sich zusammen aus einem im Vergleich geringeren Basisbetrag und den Kosten der anfallenden Müllsäcke, die gekauft werden müssen.

Wer käme für die Anschaffungskosten der Tonnen auf? Werden sie den Bürgern zur Verfügung gestellt, ist das wohl ein Posten, der später auf die Allgemeinheit umgelegt wird!?
Wenn seitens der Abfallwirtschaft die Gleichbehandlung für Stadt und Region gefordert wird, läuft es bei einer Umstellung auf Tonnen für alle vermutlich auf eine Anhebung der Gebühren für das Umland hinaus.
Die pauschale Abrechnung scheint auch nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein, da sie den guten Willen zur Mülltrennung schwieriger macht und Familien mit wenig Abfall benachteiligt.

Fazit

Wer sich um die Entsorgung seines Mülls nicht kümmern will, der muss für die Dienstleistung zahlen. So einfach ist das. Nicht, dass der Kunde der kommunalen Abfallgesellschaft die Wahl über die Art der Müllabfuhr hätte. Aber falls der Einzelne doch entscheiden dürfte – wie sähe das Ergebnis aus? Sind wir für oder gegen Müll in Tonnen?

Für eine Meinungsfindung im Dorf Dollbergen steht eine zeitlich begrenzte Umfrage zur Debatte. Nicht repräsentativ, aber sicher aufschlussreich – um zu sehen, was die anderen denken.

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