Verwaistes Nest wurde geweißt.
Laut Chronik des Dorfes nisten Störche seit Jahrhunderten in Dollbergen. 1993 wurde eine Tafel vor der Kirche enthüllt, die hatte die damalige Ortsgruppe des Heimatbundes (heute: Heimatverein) aufgestellt. Dort sind die Jungstörche aufgeführt, die seit 1958 aus diesem Nest ausgeflogen sind. Seit 2003, da waren es zwei Jungstörche, können nur noch Striche auf der Tafel angebracht werden, denn seitdem brütete kein Storchenpaar mehr auf dem Turm der Kirche.
In dem Nest, das um die Jahrhundertwende auf den Kapellenturm gesetzt wurde – um 1907 war das, als es von einem abzureißenden Bauernhausdach umgesetzt wurde – gab es immer mal Sommer, in denen es an Nachwuchs mangelte. Jedoch geht dieser Leerstand nun schon ins siebente Jahr ohne Störche. Ab und an lässt sich mal einer aus den Nachbardörfern hier zur Rast nieder, es bleibt aber keiner zum Brüten.
Jahrelang kamen die Störche über die Ostroute aus dem warmen Winterquartier Afrika hierher in den niedersächsischen Norden, um die langen Sommertage für die Vermehrung ihrer Art zu nutzen. Die letzte Brut, im Jahr 2003, wurde in einem „Neubau“ großgezogen. Das alte Nest war im Februar 2003 renoviert worden. Man sagt, „unser“ Storch wäre nach Abbensen gezogen und hier blieb es seitdem ruhig und storchenlos.
Leider wurde das verwaiste Nest in Dollbergen von den großen Vögeln übersehen. Jetzt soll ihnen mit der weißen Farbe auf dem Kirchenturm weisgemacht werden, dass dieses ein attraktiver Nistplatz sei, der nur ein wenig ausgebaut werden müsste. Störche beschmutzen ihre Nestumgebung mit hellen Kotspritzern. Die künstliche Farbe simuliert demnach reges Treiben des Vorjahres. Hoffen wir also, dass sich ein Storchenpaar davon animieren lässt.
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