Straßenzustandsbericht

Gut zehn Tage nach Ende des kalendarischen Winters besinnt sich der Frühling auf seine eigentliche Bestimmung und beschert dem Dorf erste warme Tage. Sonne und blauer Himmel locken hinaus, zum spazieren gehen oder Rad fahren.
Doch sollte den Blick tunlichst am Boden halten, wer die Straßen des Dorfes befährt, oder zu Fuß den Asphalt kreuzt. Denn da lauern teils tiefe Löcher, die schon nicht mehr als kleine Frostschäden abgetan werden können.

Nun, kein Hausbesitzer würde bei der Kälte der vorigen Wochen und Monate sein Haus streichen oder im Garten arbeiten. Auch die Pflege der Fahrbahndecke beschränkte sich im Winter seitens der Behörden auf gelegentliches Schneeräumen und nachsalzen.

Doch bald werden die Flick- und Pflaster-Trupps wieder unterwegs sein, um das Nötigste auszubessern. Die fiesesten Ecken sind die untere Dorfstraße, Fuhsestraße und am Ehrenmal. (Wobei die dortige Situation mit den – legal – parkenden Autos und dem Bussverkehr einen Gefahrenherd ansich darstellt.)

Zu größeren Sanierungsmaßnahmen steht kein Geld bereit, der Bürger muss sich halt eigenverantwortlich verhalten, auch wenn da manchmal Unmut aufkommt. Wie hier in einem Leserbrief an die redaktion:

An alle Anwohner des Pappelweges,
wussten Sie eigentlich, daß wir in einer der schönsten Landschaften der Welt wohnen?
In der Neuen Presse gibt es eine Kolumne, die nennt sich „Kaffeesatz“.
Da gibt es jeden Tag einen denkwürdigen Spruch.
Letzte Woche stand da:
Je schlechter die Straßen, je schöner die Landschaft.
Viele Grüße
Andrea Brauer-Löhrich, Pappelweg 18.

Pro: Wenn der Pappelweg neu asphaltiert würde, könnten sich Radler, Rollschuhfahrer, Wanderer und auch Anwohner freuen.

Contra: Wer übernimmt die Kosten? Würde dann der Pappelweg nicht noch mehr befahren werden als jetzt schon? Dass die geltende Temporegelung von 50 km/h eingehalten wird, dafür sorgt derzeit eigentlich nur der schlechte Zustand der Wegstrecke.

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