Volksfest am Samstag

Kommt heute Abend der Radiomoderator Uwe Worlitzer ins Dollberger Zelt?
Gegen 21:00 Uhr werden wir es wissen.

Vorweg: der angekündigte Radiomoderator war tatsächlich gekommen. Uwe Worlitzer von Radio Antenne Niedersachsen hatte bekanntermaßen unsere Strohballen zur Aktion des Senders gemacht. Er gratulierte Dollbergen zum 2. Platz und wollte außerdem wissen, wie das Dorf denn so feiert.
Und er wurde von der Volksfest AG gebeten, um 22:00 Uhr eine traurige Ansage zu machen.
Die Lärmemissionen lagen am Freitag, wie vorherzusehen, über den geforderten 70 Dezibel, daher musste das Fest am Samstag bereits um 22:00 Uhr – als es stimmungsmäßig so richtig im Gange war – abrupt enden. Schausteller Musiolek hatte die Fahrgeschäfte abzustellen und auch der Ausschank wurde geschlossen. Viele Besucher hatten von der drohenden Schließung gehört und waren wohl extra gekommen, um die angeordnete Beendung persönlich mitzuerleben.

Es fanden sich dann auch reichlich Protestanten, die sich mit einem Sitzstreik und singend nicht damit abfinden wollten. Fast eine Stunde lang wurde gegen die Schließung angesungen, bis Ingo Musiolek die renitente Gruppe mit deutlichen Worten nach Hause schickte. Man hätte jahrelang Gelegenheit gehabt, gemeinschaftliche Stärke zu zeigen, jetzt sei es dafür zu spät. Die Aktion würde mehr schaden als nutzen. Man solle doch überlegen, wo und wie im nächsten Jahr gefeiert werden wolle. Anscheinend hatte er den richtigen Ton gefunden, denn die Menge verließ daraufhin Zelt und Festplatz. Allerdings ging der Protest vor dem Platz bis in die späte Nacht lautstark weiter, wiewohl einige 20 – 30 Gäste das Angebot nutzten und im Gasthaus Höbbel die Nacht durch feierten.

Weiter wird es am Sonntag auch mit dem Volksfest gehen, mit Theater, Essen, Umzug und allem – die Disko endet dann jedoch ebenfalls mit einem Zapfenstreich um 22:00 Uhr.
Wer konstruktiv an einem Volksfest mitarbeiten möchte, dass allen Beteiligten gerecht wird, kann sich gerne beim Komitee der Volksfest-AG melden. Das mag sinnvoller und effektiver sein, als nächtens zu lärmen. Wie Ingo sagte: das hilft uns jetzt nicht weiter!

Zum Nachmittag: das Blasorchester gab ein Konzert im fast leeren Zelt, es wurde lecker Kaffee getrunken (Kuchen gibt es nach dem Umzug auch morgen noch) und es wurde fröhlich Bingo gespielt. Die Mitglieder der Volksfest-AG waren in den Wochen zuvor fleißig unterwegs gewesen, um Spenden für Preise zu sammeln.
Hiermit dankt die Gruppe (in loser unbestimmter Reihenfolge): Kartoffel-Deyerling, Restaurant Hellas, Nah-und-gut Edeka-Schumann, Friseursalon Stadtländer, und vielen weiteren Sponsoren. Danke, Danke, Danke!

Etwas Besonderes bei den Preisen war das erste Exemplar des Dollbergen-Kalenders, das Motive der Kunstgalerie am Bahnhof zeigt. Die Kalender sind käuflich für 10,- Euro bei der Ortsbürgermeisterin Tove Knebusch zu erwerben. Die Gewinner der Erstausgabe meinten, der Preis sei gerechtfertigt, der Kalender sei sehr schön geworden.

Danach war eigentlich eine Miniplayback-Show geplant, aber da sich dafür niemand angemeldet hatte, musste auch dieser Programmpunkt entfallen.
Wer nun meckert und Kritik üben will – siehe oben. Die AG hat etliches auf die Beine gestellt, hätte aber gut weitere Helfer und Aktivisten gebrauchen können. War nicht immer einfach, unter diesen Voraussetzungen zu planen. Wenn ihr auch im nächsten Jahr Volksfest feiern wollt, beteiligt euch bei der Volksfest-AG und kommt zum Fest. Wieso ist es in anderen Dörfern mit weniger Einwohnern möglich, das Zelt beispielsweise zum Festessen voll zu bekommen und hier in Dollbergen werden mit Müh und Not 20 Karten verkauft? Ganz abgesehen von den anderen Aktionen wie Spaßkönig, bei denen dann keiner da war und gesungen hat: Wir sind die Dollberger hier.

Am morgigen Sonntag geht es ab 11:00 Uhr also nochmal rund auf dem Platz und im Zelt. Wäre schön, wenn ihr Solidarität zeigen würdet und mit so richtig vielen Leuten am Umzug (ab 14:00 Uhr) teilnehmt und gemeinsam und friedlich mit unseren hoffentlich zahlreichen Gästen das Volksfest 2015 im Zelt ausklingen lasst.
Bis dann.

Der Samstag in Bildern:

4 Kommentare

  1. Schon erstaunlich, dass wir es immer wieder in die Presse schaffen….
    Vermutlich tut eine jetzt erst recht „scheiß egal“ Einstellung nun ganz gut.

    Ich wünsche mir für Sonntag ein positives Zeichen!
    Voll Gas beim Umzug !!!

  2. Finde es sehr trostlos, dass eine Person ein ganzes Dorffest kaputt machen kann. Aber noch trostloser finde ich es, dass sich zum Volksfest (kein Schützenfest mehr) nur 20 Personen zum Essen anmelden.

  3. Es stimmt mich sehr traurig miterleben zu müssen, wie ein, einst bestens organisiertes, von der Dollberger Bevölkerung auch gut angenommenes Schützen- später Volksfest gestern Abend zu Grabe getragen wurde. Ich habe seit 1962, also 53 mal ohne Ausnahme jedes Fest mitgemacht; 13 Jahre als Vorsitzender des Schützenvereins und vorher viele Jahre im Festausschuss und weit mehr als die Hälfte dieser Zeit zusammen mit meiner Gattin auch die Bewirtung übernommen.
    Wie konnte es in Dollbergen dazu kommen, dass sich die Gemeinde in diese Zwickmühle manöveriert hat ?
    […]
    Ich glaube da müssen einige Politiker und Verantwortliche sehr nachdenklich werden.
    Jedenfalls ist dieses Thema erst einmal abgeschlossen und ein vielleicht später gefundener neuer Festplatz wird reichlich Nachfolger in punkto Widerspruch haben.
    Herbert Höbbel

  4. Ich würde nicht von zu Grabe getragen sprechen, die Berichterstattung ist im allgemeinen sehr einseitig.
    Der Kommentar von Herrn Schiller im Anzeiger ist auch albern, selbstverständlich gehen die Festbesucher nicht um 22:00 Uhr einfach leise nach hause, wieso auch?

    Wenn die Rechtsprechung gegen die allgemeine Meinung spricht hilft wohl nur ziviler Ungehorsam.
    Hier liegt auch der erste Ansatz das endlich eine saubere Gesetzeslage existiert die es einer Person nicht möglich macht gegen die Mehrheit angehen zu können.

    Es ist doch auch falsch den Festbesuchern vor zu werfen nicht rechtzeitig „aktiv“ geworden zu sein.
    Die Ansage lautete „immer“ ruhig bleiben, das wird vor Gericht geklärt, das es in diesem Jahr erneut zu solchen Problemen kommt wusste der „normale“ Besucher erst auf dem Festplatz.

    Die Verantwortung zwischenzeitlich für Dollbergen eine Lösung zu finden liegt nicht beim Festbesucher sondern ausschließlich seitens der Gemeinde und des Ortsrates.

    Sicherlich wird nun die Frage sein wie es weiter gehen kann, ist der Rahmen so noch sinnvoll, was sind die Alternativen und vor allem wer wird ein Volksfest veranstalten wollen.
    Ich bin mir sicher das wir hier Lösungen finden, der erste Schritt ist jedoch das endlich Planungssicherheit gegeben ist, egal wie diese auch aussieht.

    Die Stimmung zeigte das ein gemeinsames Fest weiterhin in Dollbergen gut ankommt!