Helfer rufen zu Kleiderspenden auf

look-twice-graz Bereits zweimal trafen sich inzwischen die Gruppe der ehrenamtlichen Helfer in Dollbergen. Voller Eifer wurden Informationen gesammelt, wie sich jeder Einzelne am Besten engagieren kann. Da sich aus den bisher gemachten Erfahrungen in Uetze herausgestellt hat, wollen die Fremden, die hierher kommen, zuallererst die deutsche Sprache lernen, nachdem sie mit Kleidung und dem Nötigsten versorgt wurden.
Daraus ergibt sich, dass sich bei den Flüchtlingshelfern schon zwei Untergruppen gebildet haben: die einen wollen sich um den Aufbau und Betrieb einer Kleiderkammer hier am Ort kümmern, die anderen machen Pläne, wie man am professionellsten Sprachkenntnisse und andere Werte vermittelt.
Da nicht gewiss ist, wann genau dem Ort Dollbergen Flüchtlinge zugewiesen werden und ob sich darunter eher Familien mit Kindern oder hauptsächlich junge Männer befinden werden, läuft eine vorsorgliche Sammlung von Kleidung auch eher behutsam an.

Doch man will trotzdem nicht warten, bis die ersten Menschen angekommen sind – mit nichts als ihrer Kleidung am Körper – und dann erst zum Sammeln aufrufen. Bis zur Einrichtung einer festen Kleiderkammer hier im Ort können ab sofort gut erhaltene (saubere und gewaschene) Kleidung nach Absprache im Tennisvereinshaus zwischengelagert werden. (Für die Abgabe der Spenden bitte vorher telefonisch Kontakt mit Heinrich Brüggemann aufnehmen, Tel.: 1744, er hat die alleinige Schlüsselgewalt.)

Warum eine eigene Kleiderkammer?

Die Praxis nach Ankunft von Flüchtlingen in der Erstaufnahme in Uetze war so, dass mit privaten Fahrzeugen kleine Gruppen zum Einkleiden nach Hänigsen ins Gelbe Haus gefahren wurden. Eine Anstrengung der Ehrenamtlichen, die mehrere Tage gedauert hat. Die Dollberger Sammlung soll keine Konkurrenz sein, sondern das Gelbe Haus entlasten, es wird eine Zusammenarbeit angestrebt. Die gesammelten Kleider kommen somit allen Hilfsbedürftigen zugute, nicht nur Flüchtlingen.
Auf der Suche nach Räumlichkeiten stehen den Bemühungen der Unterstützer allerdings viele bürokratische Hürden im Weg. Da nach einer Ausschreibung für den Betrieb des Aufnahmelagers (Immobilienkomplex Alte Wache, Ex-Schützenhaus und Blaues Haus/Holzschule) ist die Gemeinde Uetze noch in Verhandlung mit den Bewerbern. Mit einem Ergebnis wird im Februar gerechnet.
Erst dann können die Helfer mit der Kleiderkammer loslegen, sortieren und einräumen. Erst kurz vor der Ankunft der Bedürftigen können genauere Angaben zur benötigten Kleidung gemacht werden. Dann können vermutlich auch Spenden für Haushalt, Spielzeug und ähnliches entgegen genommen werden.

Die Sprachlerngruppe

Auch hier hat die Suche nach Räumlichkeiten bereits stattgefunden. Die entwurzelten Menschen sollen in Deutschland integriert werden. Doch solange kein Antrag auf Asyl gestellt werden konnte – und das dauert derzeit mitunter Wochen und Monate – sind die Flüchtlinge sich selbst überlassen. Auch für die Kinder besteht Schulpflicht erst nach dem Papierkram. Da sowohl die der deutschen Sprache unkundigen Fremden als auch die hiesigen „Lehrer“ hoch motiviert sind, wollen die Ehrenamtlichen hier schon einmal Grundkenntnisse vermitteln.
Bei einem geplanten Treffen der Untergruppe „Lehrer“ wird es um die Frage gehen, ob das Sportheim dann als Dorftreff tagsüber zur Verfügung steht, in der Schule abends Räume genutzt werden können oder vielleicht auch im Gemeindehaus gelernt werden kann. Die Art der Unterrichtsmaterialien und der Möglichkeiten, Sprache zu vermitteln, wird ebenfalls Thema sein. Zur Koordination der „Lehrer“ und des Lehrplans soll eine Internetseite eingerichtet werden.

Wann kommen die Flüchtlinge?

Die neueste Zeit, die beim letzten Treffen genannt wurde, ist nun circa Anfang März. Bis dahin sollte der Umbau der Häuser an der Alten Dorfstraße erledigt sein und ein Betreiber feststehen. In Uetze kümmert sich der ASB (ArbeiterSamariterBund) um den Betrieb der Ersteinrichtung. Er kümmert sich um Verpflegung und Betreuung der Flüchtlinge, ist aber auch Ansprechpartner für die ansässigen Menschen.

Bürokratie und Gesetze

Die Gemeinde Uetze muss sich um die Unterbringung von Obdachlosen kümmern. Kosten werden vom Land übernommen. Die Organisation und Zuständigkeit in vielen Dingen ist mit Sicherheit sowohl Thema als auch Herausforderung. Sicher ist lediglich, dass die Aufgabe nur mit ehrenamtlicher Hilfe zu schaffen ist. Und die stehen zum Glück in Dollbergen Schlange und möchten lieber Heute als Morgen beginnen. Die Sammlung von Kleidungsstücken ist wohl ein guter Anfang.

Ein Kommentar

  1. Hallo,

    wie kann man in die Gruppe eintreten?