Sister Act mit Whoopi Goldberg? Den Film mit den singenden Nonnen kennt doch jeder. Der Damenchor „für sie“ ist mindestens ebenso gut in der gesanglichen Darbietung, was jedoch leider kaum über die Grenzen Dollbergens hinaus bekannt sein dürfte. Vor ziemlich genau zehn Jahren wurde der Chor gegründet. Am Sonntag feierten die Damen dieses Ereignis mit einem Chorkonzert in der vollbesetzten Kirche.
Seit zehn Jahren gibt es den Chor und seit zehn Jahren ist die Schreibweise nicht ganz klar, ob „Sie“ groß oder klein geschrieben wird. Es handelt sich um einen Chor für „sie“, sollte also junge, moderne Frauen zum Mitmachen animieren, klärte Chormitglied Michaela Rode auf. Recht bald nach ihrer Gründung wuchs die Gruppe auf 15 bis 20 flotte Frauen mit Singstimme, die Freude am gemeinsamen Gesang haben. Das Repertoire des Chorkonzerts verlief chronologisch-analog zur musikalischen Entwicklung des Chors.
Anfangs hätte es gar keine Noten speziell für einen reinen Frauenchor gegeben, Chorleiterin Cornelia Sender musste umarrangieren, um eine zweite und dritte Stimme einzubauen., erzählte Michaela Rode weiter.
Sie singen auf englisch, deutsch, latein und wenn es sein muss, auch in afrikanischem oder tiroler Dialekt. Gospels gehen ihnen so locker von der Zunge wie Choräle und Popmusik. Zu besonderen Gottesdiensten, zu Ostern oder zu Weihnachten sind die Damen nicht etwa zuhause bei ihren Familien. Nein, sie sind unterwegs und singen, und sie sind auf der Suche nach immer neuen Stücken, an denen sie sich versuchen können.
Kurzweilig gestalteten Kerstin Eisenberger-Thomas und Michaela Rode die Ansagen und Rückblicke, wie zum Beispiel der Bericht von der Chorfreizeit in einer Jugendherberge in Wernigerode, ein Erlebnis, bei der die jungen Frauen sich in ihre Schulzeit zurückgesetzt gefühlt haben. Das Üben und Proben sollte in Zukunft soweit gediehen sein, dass die Chorfrauen bald nach einer Choreografie von Kerstin wie Whoopi Goldberg über die Bühne tanzen können, scherzte die Moderatorin Rode, ansonsten ginge der Chor ins Kloster. Tatsächlich steht das Kloster Loccum im November nächsten Jahres fest im Terminplan, um sich einmal mehr ein ganzes Wochenende am Stück der Steigerung der Sangeskunst zu widmen.
Unterstützung erhielten die Damen am Konzertabend durch Intermezzi mit Flötenmusik und Klavier, vorgetragen von Theda Kanjahn, Sandra Gasmann, Britta Padeken mit Antje Laufer und Anke Engelen als Gastspielerinnen. (Anm. d. red.: sind alle Namen richtig?)
Pastor Friedrich Kanjahn würdigte das freudige Wirken und den ehrenamtlichen Einsatz der singenden Frauen mit den Worten: „Musik ist die Sprache der Engel!“ Nach diesem himmlischen Konzert wünschen sich alle, die den „Chor für sie“ in Aktion erlebt haben, ein oft wiederholtes „Da capo!“ – und vielleicht sogar eine CD, auf der einige schöne Stücke des Chors konserviert sind, damit die Zeit zum nächsten Auftritt nicht zu lang wird.
Eine Auswahl der dargebotenen Stücke
- Lord of the Dance
- Swing Low Sweet Chariot
- O Happy Day
- I Will Follow Him (aus Sister act)
- Nightingale
- California Dreaming (Mamas and Papas, mit Antje Engel)
- I Have a Dream (Abba)
- Drei Feen
- Mögen sich die Wege (Irisches Segenslied)
- May The Lord Send Angels
Fotos vom Konzert
Das Chorkonzert in Bildern:
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