Das Raffineriegelände der Avista war am Samstag für viele Besucher ein Magnet. Bereits in der ersten Stunde waren es wohl an die 220 und die ersten zehn Gruppen unterwegs auf Werksführung. Und kontinuierlich strömten Interessierte durch das weit geöffnete Tor des Recyclingbetriebes. Vom Grillstand mit den lecker Würstchen aus konnten Eltern ihren Kindern beim Entdecken der Werksfeuerwehr zusehen.
Die Kleinen hatten Spaß bei der Tastbox oder am Löschschlauch. Hier bekamen die Aufsichtspersonen der Werksfeuerwehr die eine oder andere Dusche ab, wenn die Kurzen den Schlauch in die falsche Richtung hielten. Wasser von oben gab es auch, aber darauf waren die Mitarbeiter der Avista trefflich vorbereitet und hielten Regenschirme bereit.
Öl recyceln für Zukunft, Umwelt und Lebensqualität
Der inzwischen weltweit agierende Avista-Konzern mit Firmensitz in Dollbergen geht mit Selbstbewusstsein in die Öffentlichkeit. Neben den veredelten Produkten aus aufgearbeitetem Altöl, Pennasol und Motorgold, hat der Umweltbetrieb seit April 2011 die Premium-Marke „AVIeco“ eingeführt. Ein Name, der für einen verantwortungsvollen Umgang mit inzwischen kostbaren Ressourcen und zudem für soziales Engagement vor Ort.
Upcycling
Upcycling, was ist das? Den Begriff Recycling kennt mittlerweile jedes Kind, da wird Gebrauchtes hergenommen und wiederverwendet. Beim Upcycling wird aus Gebrauchtem nach dem Recyclen ein wertvollerer Artikel, ist am Ende nicht nur wie neu, sondern hochwertiger veredelt.
Das in der Raffinerie Dollbergen aufgearbeitete Grundöl ist für die Industrie besser geeignet und hat bessere Werte, als die Ausgangsprodukte aus der Rohölförderung. Kaum zu glauben, ist aber so. Die gereinigten und hochveredelten Öle aus Dollbergen sind außerdem nachhaltiger für die Umwelt, das ist selbstredend.
Upcycelte Öle sind besser für die Wirtschaft, da das Grundöl ein Material ist, das sich beinahe beliebig oft wieder verwenden lässt – auch dank der aufsehenerregenden Technik, die am Standort Dollbergen von werkseigenen Ingenieuren selbst entwickelt wurde. Die selektive Raffination ist ein Verfahren, das seit 2006 in Dollbergen angewendet wird und inzwischen weltweit vermarktet werden kann.
Die Raffinerie hat in den vergangenen Jahren einen gewaltigen Wandel durchgemacht. Am hervorstechendsten ist die Philosophie der Firma, keinen Abfall zu produzieren: Das Abwasser des Unternehmens geht vorgeklärt aus dem Werk. Anfallende Gase werden im eigenen Blockkraftwerk in Energie umgewandelt – was die Schornsteine jetzt noch verlässt, ist Dampf! Mit einer geplanten Biomasse-Anlage wird dieser Weg konsequent weiter gegangen. Und auch bei der Reinigung von alten Motorenölen geht durch die innovative umweltschonende Technik der Selektiven Raffination kaum etwas verloren.
Doch zurück zum gebrauchten Öl. Vieles, was wir gebraucht verwenden, ist … eben gebraucht. Es ist in Volkes Meinung alles ein bisserl weniger glänzend, weniger neu als frisch Produziertes. Denken wir an gefräste Autoreifen oder andere Gegenstände aus dem Ressourcenkreislauf. Bei der Avista am Standort Dollbergen macht man eben nicht aus Lumpen Putzlappen, sondern qualitativ hochwertige Papiersorten – um einen Vergleich mit inzwischen akzeptiertem Material zu wagen.
Vom Ablauf dieser Produktion konnten sich die zahlreichen Besucher selbst ein Bild machen. Am Ende nutzten einige das Angebot, Motoröl aus dem Werksverkauf mitzunehmen.
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