Derbe Bräuche brechen über Junggesellen herein, wenn sie im zarten Alter von 30 Jahren immer noch unbeweibt und unberingt durchs Leben laufen. In diesen Fällen helfen „gute Freunde“ dem guten Willen auf die Sprünge. Auch der in Torschlusspanik gemachte Heiratsantrag des Zweite-Herren-Spielers in der Nacht zuvor an die bisherige Frau an seiner Seite brachte die Mitspieler nicht von ihrem Plan ab: „Nur ein Antrag gilt nicht – ohne Ring muss er fegen“ lautete das erbarmungslose Urteil am Sonntag.
Im rosafarbenen Hasenfell mit farblich passender Strumpfhose und karnickelähnlicher Gesichtsbemalung durfte Benni die Stufen der Schule von geschnipselten Karotten befreien. Nadine und Mario hatten an die 30 Kilo der gesunden Rüben zerkleinert – ein bisschen Strafe muss wohl auch für die Freunde sein.
Der Ablauf des Fegens ist festgelegt, nach der Zahnbürste kommt die Klobürste, dann der Handfeger und so weiter. Kleine hässliche Aufgaben, die der Uetzer zwischendurch lösen musste, wurden mit noch hässlicheren Getränken belohnt, die Freunde hatten an alles gedacht. Benny hatte sich zwar Alkoholisches verbeten, aber die kleinen Fläschchen hatten es trotzdem in sich: Karottensaft mit Geschmacksrichtung Knoblauch und Chili. Zum Freiküssen eignet sich da wohl nur eine Jungfer mit Schnupfen.
Die Karotten wurden übrigens eingesammelt und einem guten Zweck zugeführt, die bekommt ein Pferd in Katensen. Und die Freundin? Die hat Ja gesagt. Trotz allem.
Wunderbarer Bericht und schöne Fotos.
Wünsche ein frohes und friedliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.