Im März wurde hier auf diesen Seiten nach Informationen aus der Zeit vom 5. August 1944 gefragt, als bei einem Bombenangriff zwölf Menschen starben. Gesucht wurde das Grab des niederländischen Zwangsarbeiters Gerke Weening, der hier in Dollbergen beigesetzt worden war. Zusammen mit der Familie des Gefallenen wurde die letzte Ruhestätte auf der Niederländischen Ehrenanlage des Seelhorster Friedhofs in Hannover ausgemacht.
Abschließend zu dem Artikel im März, hatte eine Verwandte im Kommentar den Besuch des Weening-Sohnes angekündigt. Geert Weening kam zum Jahrestag des Unglücks, dem Todestag seines so früh verstorbenen Vaters nach Hannover. Er hat dort, mit einige anderen Verwandten, das Grab seines Vaters besucht.
Mit seiner Frau machte er am Samstag einen Abstecher nach Dollbergen, um sich dort auf dem Neuen Friedhof die Stelle anzusehen, wo sein Vater zusammen mit den insgesamt zwölf Opfern des Luftangriffs zunächst bestattet worden war. (Danke an dieser Stelle an Walter Kobbe für das alte Bildmaterial von der Beerdigung.)
Um 1954 herum wurden etliche Niederländer in die Ehrenanlage umgebettet, so auch Gerke Weening. Die Familie in den Niederlanden wusste wenig vom Verbleib. Die Geschichte kam erst in diesem Frühjahr – über Internet – richtig ins Rollen, die Nachforschungen gestalteten sich beinahe als spannende Detektivgeschichte. Viele Nachgeborene des letzten Krieges wissen bis heute nicht, wo ihre Verwandten geblieben sind. In diesem einen Fall konnte Klarheit geschaffen werden. Gerke Weening wurde verschleppt, musste hier zwangsweise bei der Gasolin (IG-Farben) arbeiten und wurde am Luftschutzbunker getötet. Mit dem Besuch seines Sohnes an seinem Grab schließt sich ein Kreis.
Die Besucher wurden in Dollbergen von Ortsbürgermeister Jürgen Buchholz begrüßt, der darin einen „Akt der Völkerverständigung“ sieht.
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