Reisebericht des Heimatvereins: Ins Land der dunklen Wälder und kristallklaren Seen – erwartungsfroh stiegen am 25. Juni die Teilnehmer der Sommerreise des Heimatvereins Dollbergen nach Ostpreußen in den Bus und erlebten neun herrliche Tage in Polen.
Schon die Anreise über Frankfurt/Oder verlief kurzweilig durch das eingespielte Team von Busfahrer Adam und Reisebegleiter Mariusz, der uns mit viel Sprachwitz sowohl Land und Leute als auch Geschichte und Kultur seines Heimatlandes nahe brachte.
Erste Überraschung: Wir besuchten die imposante Christusstatue in Schwiebus, mit 36 Metern Höhe weithin sichtbar. In Posen besichtigten wir den Dom und die Altstadt und mussten uns vor einem heftigen Regenschauer in Sicherheit bringen.
Die Reiseroute führte am nächsten Morgen über Gnesen mit Besuch der Kathedrale nach Thorn an der Weichsel. Mariusz führte uns vorbei am sehr schiefen Turm in die Altstadt zum Geburtshaus von Nikolaus Kopernikus. Selbstverständlich probierten wir auch die berühmten Katharinchen-Lebkuchen.
Und endlich erreichten wir Masuren – geprägt von der Eiszeit mit den vielen großen und kleinen Seen, sanften Hügeln, alten Alleen und weiten Kornfeldern einfach eine traumschöne Landschaft!
Nach kurzem Aufenthalt in Allenstein erreichten wir Sensburg. Von dort aus erkundeten wir während der nächsten vier Tage u.a. die Wolfsschanze, das Kloster Heilige Linde und ein liebevoll gestaltetes privates Heimatmuseum. Nach Stadtrundgang und Zander-Essen in Nikolaiken fuhren wir bei herrlichem Sonnenschein mit dem Schiff auf den Spirding-See hinaus.
Interessant anzusehen: Ehemalige Gutshäuser und Schlösser, Kirche und Kloster der Altgläubigen in Eckersdorf, das große Waldgebiet der Johannisburger Heide und der Salon der Gräfin Dönhoff in Galkowo. Und die vielen Störche versetzten uns in Erstaunen! Sie nisten in jedem Dorf, und überall auf Wiesen und Feldern sind sie zahlreich zu finden.
Wir probierten Blaubeer-Pfannkuchen und genossen die ruhige Bootsfahrt auf dem romantischen Kruttinna-Fluss in unberührter Natur. Etwas ganz Besonders war die Fahrt auf dem Oberland-Kanal, wo Schiffe über Berge gezogen werden!
Nach einem Grill-Abend mit polnischen Spezialitäten und Folklore im Garten hieß es Abschied nehmen von dem behaglichen Hotel direkt am Czos-See.
Die schön restaurierte Altstadt von Elbing schauten wir uns an und Frauenburg mit dem Dom, in dem Kopernikus als Domherr und Astronom wirkte. Bei einem abendlichen Spaziergang an das Frische Haff wurde auch an das Leid der Flüchtlinge im Winter 1945 erinnert; ein bewegender Moment.
Beeindruckend gewaltig wirkte auf uns die Marienburg des ehemaligen Deutschen Ordens.
An einem sonnigen Nachmittag erlebten wir mit sachkundiger Führung die wunderbar restaurierte Altstadt von Danzig und nahmen das Abendessen in einem zünftigen Restaurant in Sichtweite des Krantores ein.
Am nächsten Morgen statteten wir der Kathedrale von Oliwa einen kurzen Besuch ab. Ein Schiff brachte uns über die Danziger Bucht zur Halbinsel Hela, anschließend fuhr Busfahrer Adam zur riesigen Wanderdüne von Leba. Hier fühlten wir uns fast wie in der Wüste und genossen das Barfußlaufen, den Strand und die Sonne.
Dank unseres liebenswürdigen Reisebegleiters Mariusz lernten wir auf humorvolle Weise viel über Mentalität der Menschen, die Landschaft und die wechselvolle Geschichte Polens und erlebten unvergessliche Tage in unserem aufstrebenden Nachbarland.
Text und Bilder: Heimatverein Dollbergen.
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