Die alte Durchfahrtscheune der alten Reihestelle 13 An der Wasserstraße 4a kann gerettet werden. Dieser Meinung jedenfalls ist der von der Zukunftswerkstatt zu Rate gezogene Manfred Röver. Der Schaumburger Ingenieur und Baudenkmalpfleger hat Erfahrung mit Fachhallenhäusern. Hier handelt es sich um eine luftige Scheune, deren Holz besser erhalten sei, als es bei Fachwerk-Wohnhäusern der Fall ist, da Scheunen besser belüftet seien. Es gibt Schäden im unteren, dem Schwellbereich, meinte er, aber mindestens 90 Prozent des Holzes sei ansonsten zu verwenden, schätzt der Fachmann. Das seien gute Voraussetzungen für das Projekt „Abbau“. des Dreiständer-Hauses. Nach seiner Einschätzung könnte bei guter Vorarbeit der organisierte Abriss der vermutlich etwa 200 Jahre alten Scheune in vier Wochenenden mit einem Dutzend Helfern zu schaffen sein.
Bis zum Herbst muss die Scheune weichen, da die Eigentümer des Grundstücks den Platz anderweitig nutzen wollen. Nun müsse ein Organisationsplan aufgestellt werden, damit die Helfer effektiv eingesetzt werden können. Vor dem eigentlichen geplanten Abriss könnte beispielsweise im Inneren bereits der Putz abgeklopft werden, Decken und Türen herausgenommen werden. Wenn das Fachwerk der 17,67 mal 8,82 Meter großen Scheune sichtbar ist, sei es leichter für die Mannschaft, die mit dem Kennzeichnen der einzelnen Holzteile beauftragt wird. Die ZuWeDo will sich dafür Hilfe von Studenten der Uni Hannover holen.
Ob die Dachziegel noch zu verwenden sind, müsse man beim Abdecken entscheiden. Von unten betrachtet sehen die Pfannen allerdings schon recht brüchig aus. Eine Tischlerei sei beim Abbau des Daches unerlässlich, da die Arbeiten dort oben nicht ganz ungefährlich sind, lautet Manfred Rövers Ratschlag. Auch er hält die Bauleitung durch einen Zimmermann vom Fach unerlässlich. Statiker jedoch seien in der Regel eher hinderlich bei Fachwerk-Projekten, meinte er schmunzelnd.
Wenn beim Abriss des Haupthauses gut erhaltene Balken anfallen, sollten auch diese gelagert werden, um bei einem späteren Aufbau der Scheune Ersatz für die morschen Teile vorrätig zu haben, riet der Experte weiter.
Als erstes müsse sich nun eine Arbeitsgruppe bilden, die sich mit Organisation und Planung kümmert und ausarbeitet, wie die Helfer eingesetzt werden können. Das nächste Treffen der ZuWeDo soll baldigst innerhalb zwei Wochen erfolgen.
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