Gottesdienst mal nicht in der Kirche.
Zu einem ganz besonderen Ereignis hatte man sich in Dollbergen am Meyerschen See an der Ackersbergstraße eingefunden. Pastor Friedrich Kanjahn hatte sich wohlweislich lange Unterhosen unter die Albe (weiße Tunika) gezogen, denn es war am Tag der Eisheiligen namens Sophie doch recht maikühl am Ufer.

Die Gastgeber hatten die Festgäste zum Gottesdienst in einem eilends aufgestellten Zelt untergebracht, wo sich ihnen ein spektakulärer Blick auf den idyllischen See bot, und es wenigstens nicht ganz so jämmerlich zog. Aber dieses Unbill war eigentlich nebensächlich, denn es sollten ja die siebenjährige Vanessa und der vierjährige Fynn getauft werden.

Und so kamen die Verwandten und Nachbarn in den Genuss einer ungewöhnlichen Lokalität für das große Ereignis. Zumindest die beinahe achtjährige Vanessa wird diesen Tag so schnell nicht vergessen, an dem sie mit dem Wasser des Teiches getauft wurde. Ihrem kleinen Bruder war die Sache nicht ganz geheuer, doch ein paar kalte Wasserspritzer musste er sich schon gefallen lassen.

Zugegeben, der See, aus einem aufgelassenen ehemaligen Kiesabbau entstanden, ist nicht gerade der biblische See Genezareth, an dem Täuflinge durch Untertauchen eine rituelle Reinigung erfuhren, aber die Idee an sich ist doch ganz entzückend – zumal die Taufe am See derart stilvoll und in entspannter Manier vonstatten ging.

Fotos vom Taufgottesdienst: