Der Seifenmann, der nach Absage dann doch noch zum Weinfest des Heimatvereins gekommen war, packte gegen 17:00 Uhr zusammen. Regen würde nicht so viel ausmachen, im Gegenteil blieben die riesigen Seifenblasen bei Kälte länger bestehen als bei Sonne, meinte er. Doch bei Gewitter ist das so eine Sache, die Metallteile an den Seifenstangen und Blitze passen nicht gut zusammen. In den zwei Stunden davor war jedoch Zeit genug gewesen, die gigantischen Gebilde und viele kleinere zu bewundern oder gar selber zu machen. Während sich die älteren Besucher ganz auf Kuchen und Blasmusik konzentrierten, hatten die Kleinen in ihrem Teil der Festanlage wieder einiges zu erleben, zum Beispiel in einer Hüpfburg.
Auch Punkt zwei des Programms ging noch trocken vonstatten, die Gruppe Plattdeutsch sang Lieder in nordischer Mundart – mangels in den Ferien befindlicher Schulkinder, die sonst aufgetreten waren, traute sich einmal die ältere Generation ins Rampenlicht – und regte manchen Weinfestbesucher zum mitsingen an.
Und ganz viel Glück hatten die Jugendlichen, die es schafften, ihr Publikum mit Ausdruckstanz zu begeistern, bevor der große Gewittersturm losbrach.
Der Vorstand des Heimatvereins, Henning Rase und Henning Schulze sahen sogar im Unwetter noch etwas Positives: der Regen lasse die Leute näher zusammenrücken. Der Regen indes wollte wohl auch kuscheln und rückte bis unter den Schauer hinterher. Gar mancher, der sich von der Feuchtigkeit von oben sicher wähnte, wurde dann doch eines Besseren belehrt.
Eine gute halbe Stunde wütete es über dem Hof Rabe/Wendland und dann konnte endlich das Dollberger Hoftheater auf die Bühne. Reiche Verwandwanschaft aus dem reichen Amerika, eine schwelende Familienfehde, eine vertauschte Flasche und sehr viel Laienspielmut wurde mit Lachern und Beifall quittiert. Nunja, manchmal waren die Pointen so nicht geplant gewesen, sollte der Schuh nicht mit dem Absatz im Dielenboden stecken bleiben oder der Korken in der Flasche oder der Cowboystiefel am Mikrofon… Aber diese kleine Pannen wurde souverän vom Ensemble überspielt und das Stück: „Eine Fläschchen für Anna“ zum fröhlichen Ende gebracht.
Das Hoftheater trat 1992 zum ersten Mal auf und ist den Dollbergen noch von den legendären Storchenfesten auf Schraders Hof in Erinnerung. Vielleicht sollte die Crew noch einmal in einem anderen Rahmen als bei dem Weinfest auftreten, denn leider gab es an der Akustik einiges auszusetzen. Trotz Mikro und Lautsprechern gab es im Hintergrund zuviele Nebengeräusche oder einiges vom Text war nicht laut genug zu verstehen. Das Stück wäre es wert – und die Laienspielgruppe allemal!
Durch die Regenpause hatte sich der Auftritt der jungen musizierenden Pfirsiche, der Rockin‘ Peaches, zeitlich ein wenig nach hinten verschoben, die älteren und die Kinder waren inzwischen gegangen, aber dafür strömten neue Gäste mittleren Alters auf den Hof, die den Weinfest-Abend bei locker-rockiger Musik gemeinsam erleben wollten.
Nachfolgend einige wenige (100) Fotos, die am Nachmittag entstanden sind und das Programm und die feuchte Unterbrechung eingefangen haben.
Und wer möchte. kann sich ein kurzes Video von der letzten Szene des Hoftheaters ansehen: Link zum Video auf Facebook.
Hallo Beate, Deine Fotos sind – wie immer – super. Mach weiter so.
Einen schönen Sonntag. Herzliche Grüße H.L.
Tolle Fotos, toller Artikel…..und mir hat es sehr viel Spaß gemacht die Riesenseifenblasen für Euch in den Himmel zu zaubern……gerne wieder !
Viele Grüße vom „Seifenblasenmann“
Eddie Tkocz