20 Tausend Euro fehlen

SV-Logo Dem Schützenverein Deutsche Eiche Dollbergen fehlt ein Drittel der vom Insolvenzverwalter angegebenen Summe, um als Verein weiter existieren zu können. Mit der vollen Summe könnten die Schützen schuldenfrei weiter agieren. Wenn sich bis morgen, Montag, 7. Mai zum Gespräch mit dem Insolvenzverwalter kein Spender findet, ist der Schützenverein von 1924 in Dollbergen Geschichte.
Das diesjährige Volksfest ist von dieser dramatischen Entwicklung nicht betroffen. Im Gegenteil, Schausteller Musiolek hält für die Zukunft sogar einen positiven Trend für möglich. So hätte sich selbst das verregnete Schützenfest des Vorjahres auf dem Ersatzplatz an der Bahnhofstraße finanziell besser dargestellt, als das „Flüsterfest“ von 2010 am eigentlichen Festplatz an der Alten Dorfstraße.

Nun sind die Vereine als Volksfestgemeinschaft und die Bürger Dollbergens gefragt, um das Fest 2012 zu einem Erfolg werden zu lassen. Da der Schützenverein vermutlich bis Montag nicht die erforderliche Summe nachweisen kann, darf er nicht mehr als Veranstalter agieren. Daher hat sich der Förderverein für Musik und Kultur auf die Schnelle bereit erklärt, das Volksfest unter seinem Namen stattfinden zu lassen, denn ohne offiziellen Veranstalter gäbe es kein Fest.

Die Organisation des Volksfestes 2012 wurde bereits seit März von einem Festkomitee aus Mitgliedern verschiedener Vereine (TSV, Siedler, SV, FöMuKu…) geplant und liegt als Konzept für die drei Tage vom 8. bis 10. Juni vor. Das finanzielle Risiko, das Musiolek trägt, ist minimal, da der Schausteller einen großen Betrag zur Verfügung stellt, der ausreichen sollte, die Kosten für das Fest auszugleichen.

SV-Chef Jürgen Fellmann, der bis dato von einem Weiterbestehen des SV Deutsche Eiche ausgegangen war, betonte, die Musik und der Umzug könne davon bezahlt werden und auch für die Königsscheibe gäbe es keine Extrakosten, da nur eine einzige ausgeschossen wird und die nötige Scheibe dazu noch im Bestand des Vereins ist.

Wie es weiter geht? Gäbe es bis morgen einen Sponsor, der die 20000 Euro einbringt, könnte der SV weiter existieren. Knackpunkt bleibt die Immobilie Schützenheim, die dann von der Gemeinde Uetze übernommen würde, da sie die Bürgschaft übernommen hat und Hauptgläubiger des Vereins ist.

„Schützenfeste“ würde es anderenfalls nicht mehr geben – wenn sich aber die Dorfgemeinschaft zusammenrauft und die Vereine und Bürger eine Gemeinschaft bilden, könnte es in Zukunft gemeinsam gestaltete „Volksfeste“ gefeiert werden. Schausteller Musiolek und Festwirt Pöppl haben jedenfalls ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert. Sie sehen Potential und eine positive Entwicklung – jetzt, da gerade erst die Frage der Festplatznutzung geklärt wurde.

Das Volksfest 2012 wird sicherlich ein voller Erfolg, da der Festausschuss ein ganz tolles Programm zusammen gestellt hat.

5 Kommentare

  1. Als ehemaliges und langjähriges Mitglied des Schützenvereins und Mitglied in weiteren Dollberger Vereinen möchte ich zu dieser Darstellung einiges bemerken:
    1. Das Schützenfest war nie und wird es auch in 20112 nie sein: ein Volksfest. Es reicht nicht, den Namen zu ändern.
    2. In dem an die Dollberger verteilten Brief gefällt mir der Begriff „unser vereinsübergreifender Festausschuss“ absolut nicht, weil er einfach falsch ist. Von im letzten Jahr eingeladenen ca. 14 Vereinen finden sich mal gerade 4 bereit, dem Schützenverein in 2012 zu helfen (was auch immer das heißt).“ Festkomitee aus Mitgliedern verschiedener Vereine (TSV, Siedler, SV, FöMuKu…)“ ist absolut übertrieben. Absprachen mit dem Festwirt und dem Schausteller erfolgten privat und keinesfalls in Absprache.
    3. Das oben erwähnte gemeinsame Konzept gibt es nicht. Es ist bis auf eine Ausnahme der kopierte Ablauf der letzten Jahre (eine Version habe ich sogar noch auf meinem Rechner). Der eine Punkt heißt aus Richtung Schützenverein: TSV, haltet ihr die Gäste im Zelt, wir sind mal kurz weg.
    4. Die Redaktion sollte sich nicht zu sehr als Sprachrohr für Schausteller und Festwirt betätigen und nicht über die „Volksfeste“ der folgenden Jahre unken. Es ist der Sache nicht dienlich. Wer sagt denn, dass zukünftige Feste einen externen Festwirt oder unbedingt einen bestimmten Schausteller oder Zelt brauchen?
    5. Keine Bange, die ersten Vorgespräche über solche Festformen incl. Osterfeuer sind erfolgt bzw. angesetzt (u. a. Terminabsprache im September). Selbstverständlich darf man wie bereits im Umlauf munkeln, ob die Siedler, der Heimatverein usw. nächstes Jahr ……
    6. Der Schützenverein sollte sich nicht Überlegungen über folgende Feste machen, sondern lieber um die Information seiner Mitglieder kümmern und z. B. mit den Mitgliedern des Spielmannszuges Wege suchen, ein Überleben zu ermöglichen.
    7. Wer will in 4 Wochen Grundsätzliches umreißen? Wer legt denn einfach fest, dass für die Fußballspielübertragung im Zelt oder für die (MP3-) Musik eines DJs Eintritt zu zahlen ist?
    8. Gespräche laufen an, auch mit dem Förderverein für Musik und Kultur in Dollbergen als voraussichtlichem Träger, der aber zusammen mit den wenigen Hilfsbereiten weder das rechtliche Risiko noch die „Knochenarbeit“ dem Schützenverein abnehmen wird, der seine Lage (zumindest die Führung) meiner Meinung nach immer noch nicht wahr haben will.
    9. Dass die Dollberger und ihre Vereine Feste feiern können, wurde ja wohl schon oft unter Beweis gestellt, zuletzt am 1. Mai. Bitte keinen „guten Rat“ von außen.

    Dieses Schützenfest sollte wie gewohnt stattfinden, allen Spaß machen, den Schützen, dem Dorf.
    Ich wünsche gutes Gelingen und lade alle Dollberger zum Besuch, Trinken und Klönen ein.
    Aber bitte sachlich bleiben.

    1. Lieber Peter, der durchaus vereinsübergreifende Festausschuss hat viel Mühe und Arbeit in einen Ablaufplan (lies: Konzept) gesteckt, bitte nicht schlechtreden. Dass sich die Ereignisse quasi überschlagen, war einerseits abzusehen, andererseits aber nicht völlig vorhersehbar. Für die Zukunft muss vermutlich erst etwas erwachsen. Möglich ist es, wie Du selbst schreibst. Zu den Fakten: ich kann nur das schreiben, was bei der Planungssitzung gesagt wurde, und ohne Schausteller gäbe es kein Fest (siehe Mediation). Dazu gehört leider auch, dass auf dem Festplatz kein Osterfeuer mehr genehmigt werden wird. Dafür wurde das Schützen/Volksfest genehmigt und zwar ohne weitere Auflagen.
      Will Dollbergen überhaupt ein Volksfest? Dazu werde ich demnächst mal eine ganz und gar sachliche Umfrage starten, wenn ich ein wenig Zeit finde. gruß b. (heute nur leicht überarbeitet)

  2. Peter, du musst doch dem Dorf auch ein wenig Zeit geben die Lage zu sortieren.
    Die Meisten Vereine haben schon aus Satzungsgründen wenig Möglichkeiten ein Volksfest zu organisieren. Mitglieder müssen erst mobilisiert werden um aktiv zu werden.
    Das wir 2012 nur eine Notlösung erhalten werden ist auch jedem klar. Aus meiner Sicht sollte der Versuch unternommen werden eine Volksfestgemeinschft zu gründen, schlägt das fehl kann es ein Verein übernehmen oder dann eben auch nicht….

    Ich würde stand heute nicht alles schlecht reden. Eventuell hilft es ja wenn am nächsten Donnerstag nach der nächsten Besprechung z.B. von dir eine entsprechende Vorlage erstellt wird aus der die Dollberger ersehen können wo sie dran sind.

    Sicher ist es für die Vereine und Bürger wichtig zu wissen ob es ein Vereins und Bürgerschießen geben kann und wenn ja wo und wie.
    Wie läuft der große Festumzug ab, wer ist Ansprechpartner, was kann jeder Verein mit einbringen um wie in vielen vergangenen Jahre einen wirklich großen bunten Umzug zu gestallten.
    Wer verhandelt überhaubt mit dem Festwirt..!? Sicher wird er bei entsprechender Anfrage auch unsere Interessen berücksichtigen.

    Da es aber für den einfachen Bürger keine Informationen gibt wer nun Veranstallter (Ansprechpartner) ist kann sich auch niemand mit einbringen. Ein wenig muss man da schon den ersten Schritt machen so etwas bewegt werden soll….

    Ich sehe da natürlich auch den Schützenverein in der Pflicht für klare Verhältnisse zu sorgen und einfach mal in klaren Worten die einfachsten Fragen zu beantworten.

    LG

  3. Ich habe das nicht negativ dargestellt, nur sachlich. Der Ablauf ist doch nicht schlecht und für ein Schützenfest über die Jahre gewachsen gut. Da ist aber eben bisher kein Platz für andere Vereine. Ich weiß, wovon ich rede, von der Vorarbeit von Girlandenbinden bis –abbinden und wenn dann endlich der Hut fliegt und das Zelt nach dem Umzug am Sonntag proppenvoll ist und die TSV-Damen über die Tische laufen und tanzen. Da weißt du nicht wohin mit der Power der Dollberger Vereine. Das alles muss man gnadenlos ausnutzen, auf 3 oder 2 Tage verteilen und schon hast du das, was wir alle oder ein paar Verrückte, wie es mal Udo Ludwig bei einem Treffen sagte, gerne möchten. Weihnachtsmarkt läuft doch und auch dieses Mal werden wir uns voraussichtlich am wärmsten Tag des Jahres (15.Juni) dafür treffen (letztes Jahr übrigens 26 Leute in brütender Hitze).
    @ Thomas (ich weiß leider nicht welcher)
    … guckst Du bei FöMuKu http://www.dollbergen.de/vereinsseiten/foe-muku/ was bei uns steht in Vereinszweck Punkt 2.
    Ich wäre ja wohl ein schlechter Vereinsvorsitzender, wenn ich unsere Satzung nicht vertreten und umsetzen würde.
    Thema Info mach ich gerne.

  4. Peter, ich kann dich ja auf eine Art verstehen, allerdings denke ich in manchen Punkten anders. Klar findet das Volksfest in der üblichen Weise/mit dem üblichen Ablauf dieses Jahr statt…aber warum denn auch nicht? Was ist denn so verkehrt an dem Ablauf?
    Und aus Sicht des TSV ist ein eine gute Werbung, wenn unsere Turnerinnen und Tänzer auf dem Zelt auftreten – was der Schützenverein dann macht, ist doch dabei völlig uninteressant. Wir können mit den Darbietungen auch nicht ganz Dollbergen auf Zelt locken.

    Zu dem Punkt Eintritt für das PublicViewing kann ich nur sagen, wärst du Sonntag dabei gewesen, wüsstest du, warum Eintritt genommen wird. Ich war im Vorfeld, als ich das gelesen habe auch etwas mürrisch, das ich für ein Fußballspiel Eintritt zahlen soll. Aber Herr Pöppel, unser Festwirt hat dann erklärt, wofür die Einnahmen sind. Der jetzige Träger des Volksfestes „Förderverein für Musik und Kultur“ spart dadurch Geld, was ja von Vorteil ist.

    Im Großen und Ganzen sollten wir doch mal drüber nachdenken: Würde es kein Schützen- bzw. ab jetzt VOLKSFEST mehr geben, hätte doch die liebe Nachbarin auf lange Sicht hin gewonnen und das kann doch nicht Sinn des langen Kampfes des Schützenvereins gewesen sein.
    Deswegen sollten viele Dollberger sich an dem Wochenende auf den Weg machen und richtig feiern….so, wie es früher einmal war.

    Und an den Schützenverein hatte ich am Sonntag schon weitergegeben, das ganz schnell eine Aufklärung für die Allgemeinheit in die Zeitung gehört. Von vielen Seiten wird man angesprochen, was denn nun wäre, ob es ein Fest gibt, oder nicht. Ich hoffe, das Jürgen nach dem persönlichen Aufruf reagiert.

    Und für die nächsten Jahre finde ich den Vorschlag – eine Volksfestgemeinschaft zu gründen- gar nicht so verkehrt. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert!

    Es ist in Dollbergen möglich, mit mehreren Vereinen ein Fest durchzuführen. Ich erinnere an das Jubiläum von der Feuerwehr und dem TSV. Und vielleicht sollten aus dem Grund sich die Vereine, die sich im Moment nicht am Volksfest beteiligen, Gedanken machen, ihr Meinung zu ändern. Denn ein Volksfest braucht auch Unterstützung von „kleinen“ Vereinen und nicht nur von den mitgliedsstarken Vereinen!!!