62 Roadster starteten bei der MRD

imgTag Aus Salzgitter, Braunschweig, Berlin waren sie gekommen, die offenen Wagen der Auto-Puristen – die weiteste Anfahrt des 19. Roadstertreffens hatte ein Teilnehmer aus der Nähe von Leipzig. Auf dem Parkplatz der Mineralölraffinerie Dollbergen waren die Schönheiten zu bewundern, bevor sie vormittags zu einer kleinen Tour über die Dörfer aufbrachen und nachmittags zur zweiten Runde mit dem Ziel Peine.

Mit viel Spaß und Augenzwinkern hatten die Fahrerteams einige Aufgaben zu lösen. Es galt zum Beispiel etwas Falsches auf einem Foto zu erkennen: wenn vier Autos die Fronthauben geöffnet haben, ist der Porsche mit Heckmotor sicher nicht in der Lage, dort sein Öl nachzufüllen. Oder bei der Ausfahrt am Nachmittag wurde gefragt, wie viele Bahnlinien auf der Vormittagstour gequert wurden.

Spannend anzusehen war die Sonderaufgabe, die auf dem MRD-Gelände absolviert werden musste. Einhändig lenkend, in der anderen Hand am ausgestreckten Arm ein voller Krug mit Wasser, so mussten die Teilnehmer schnellstmöglich mit ihren Autos über eine künstliche Huckelpiste aus Schlauchbrücken. Am Ende wurde gewogen, welche Menge an Wasser auf der Strecke geblieben ist. Bei den Tiefergelegten durfte ohne Huckel aber mit Zeitnahme gefahren werden. Es wäre sicher Schade, bei einer solchen Spaßveranstaltung Teile seines Autos zu beschädigen.

Beim Team Oliver Röpe/Jan Kronshage, das mit einem Volkswagen-Cabrio-1303 für die MRD auf der Tour mitfuhr, hatten die am Rande stehenden Kollegen so aufmunternde Kommentare wie: “Stell Dir vor, es wäre Bier“, um den Fahrer zur Vorsicht zu mahnen. Ob sich der 1976-Käfer mit dieser Hilfe besser platzieren konnte, war am Nachmittag noch nicht klar. Sicher ist nur, dass dieses Fahrzeug vor beinahe 13 Jahren den Röpes als Hochzeitsauto diente.

Die Mitorganisatoren und Sponsoren bei der Raffinerie hatten bei dieser ersten Zusammenarbeit mit dem Club aus Peine so viel Vergnügen, dass vermutlich dem Vorstand vorgeschlagen wird, die Roadster-Treffen vielleicht alle zwei Jahre zur MRD einzuladen. Die teils sehr alten Fahrzeuge – ein 1936-ziger Pontiac war das älteste – vor der Kulisse der Industrieanlagen, das erzeugte eine ganz eigene Atmosphäre.
Die gezeigten Autos – jedenfalls die älteren Modelle – mögen ohne Elektronik-Schnickschnack oder Servos daherkommen, ohne Katalysator oder Airbags ausgerüstet sein, aber wenn ein solcher Achtzylinder anrollt und mit einem satten Aufbrüllen des Motors kundtut, was in ihm steckt – wenn sich die bewundernde Blicke der Besucher in hochglanzpolierten Chrom und Lack spiegeln, dann bedauert der Durchschnittsautohalter, dass heutzutage keine so schönen Autos mehr gebaut werden.

Was wohl zusammengerechnet an Vermögen an diesem Tag auf dem MRD-Parkplatz gestanden hat, ist nicht einfach zu beantworten. Manche der Roadster haben den Gegenwert eines Einfamilienhauses, oder besser gesagt, die letzten ihrer Art sind ohnehin Unikate und sowieso unbezahlbar. Es wäre tatsächlich nett, diese Hingucker geballt beim nächsten Treffen in Dollbergen erneut zu Gast zu haben.

Die Tour endete am Nachmittag in Peine bei der Brauerei, wo es etliche Pokale zu verteilen galt. (Die Siegerliste wird hier später noch nachgereicht.)


Im Käfer mit der Startnummer 1918 saßen Teilnehmer des Sponsors MRD aus Dollbergen.

Platzierungen

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