Abriss-22

Seit Jahren rottete das alte Fachwerkhaus am Dorfplatz vor sich hin und zerfiel zusehends. Nun wurde die Ruine komplett mit Gartenmauer und Scheunen abgerissen und dem Erdboden gleich gemacht. Keine zwei Stunden dauerte es, bis das im Jahr 1808 gebaute Bauernhaus nur noch ein Berg aus Holz und Staub war.

Die Kötnerstelle 22 wird bereit 1564 erwähnt. Ein Henning Krüs aus 1701 wird als Herkunft des Hofnamens erachtet. Im August 1807 brennen durch Blitzschlag die Höfe Giere (Hausnummer 22) und Lahmann (Haus 23) ab, Nummer 23 brennt 1876 erneut ab und wird danach an die Fuhsestraße verlegt. Daneben gab es damals noch den Hof Brandes, Haus 30, seit 1858 am Pappelweg. Ein Wunder also, dass bei der engen Bebauung nicht mehr als nur zwei Höfe abbrannten.
Im Jahr 1808 wird das Haus neu errichtet, wie auch der Schmuckbalken über der Haustür besagt. Der Balken mit der Inschrift „Jürgen Christoph Giere – Ilse Margarethe Voges – Anno 1808“ wird laut Besitzer Wolfgang Hennigs zur Erinnerung aufgehboben.
Mit dem Abriss des Bauernhauses 22 am Dorfplatz ist jedoch wieder ein Stück Dorfgeschichte dahin. Unwiderruflich.

Bilder vom Abriss.

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