Auf Tour 32 am 22. Entdeckertag 1. Teil

Dorfpfad-Logo Von 11 bis 15:30 Uhr führte Rainer Richter eine Gruppe Radfahrer über den Dorferlebnispfad.

Dass sich auf der Fußtour nur drei Interessenten einfanden, die sich von Axel Schumann durch das Dorf führen ließen, mag daran liegen, dass in Regionsbroschüre die halbe Telefonnummer angeben war. (Richtig ist 05177 922363)
Die Radtour mit etwa 30 Radlern begann an der Begrüßungstafel am Bahnhof Dollbergen. Etwa ein Drittel der Teilnehmer kam von außerhalb und ließ sich auch vom teils strömenden Regen nicht davon abhalten, das Dorf und seine Umgebung zu erkunden. Rainer Richter hatte für die große Runde einige Extrahalts eingeplant.

Erstes Erklärziel waren daher die kartoffelverarbeitende Betriebe am Weg, zu denen Herr Richter Zahlen und Fakten recherchiert hatte. Dollbergens Geschichte ist eng mit der Kartoffel verbunden. Landwirte aus der näheren und auch weiteren Umgebung liefern die Feldfrüchte an, in den Werken Deyerling und Groka werden sie gelagert, sortiert und je nach Auftrag abgepackt. Die Ware wird deutschlandweit verkauft und inzwischen gibt es auch Planungen, ins Ausland zu liefern, wie etwa nach Skandinavien.

Am Kanalsweg wunderten sich die Radfahrer über die kürzlich angelegte Blänke, ein langgestreckter Flachwasserbereich, wo sich wenige Wochen zuvor nur Wiese befunden hatte. Hier wusste Rainer Richter, dass es sich um eine Ausgleichsmaßnahme für die Erweiterung der Kläranlage handelt.

Weiteres zum Thema Wasser war an den Tafeln entlang der Fuhse zu erfahren, wobei das Wasser nicht nur im Fluss war, sondern es die Gruppe auch tüchtig von oben duschte.
Für die Strapazen entschädigte dann ein kurzer Vortrag von Pastor Friedrich Kanjahn in der heimeligen Kirche des Dorfes, der über die Geschichte des historischen Bauwerks zu berichten wusste.

Danach ging es zum ältesten Punkt des Dorfes, dem Dorfplatz, um den herum sich in damaliger Zeit das dörfliche Leben abgespielt hatte. Viel mehr Dorf hatte es ja damals nicht gegeben, die Ausdehnungen nach Westen und Norden kamen erst später dazu.
Von der Bienenscheune, einer kleinen Fachwerkscheune, in deren Lehmwänden Pelzbienen nisten, ging es weiter zur Tafel Nummer 3, Thema Schulen des Dorfes und Bauform Querdielenhäuser.
Als eine der Hauptattraktionen auf der Route muss natürlich der Platz an der Friedenseiche gelten. Dieser Platz wurde von einer Arbeitsgemeinschaft von einem zugewucherten Flecken in ein Vorzeigeobjekt verwandelt. In monatelanger Arbeit entstand hier eine Trockenmauer, ein Insektenhotel und eine Grünanlage.

Leider hält die mühevoll geschaffene Oase einige wenige Hundebesitzer nicht davon ab, ihre Halsbandträger dort ihr Geschäft verrichten zu lassen, die Hundekacke bleibt natürlich liegen. Und am Insektenhotel, bei dem Schulkinder der Löwenzahnschule mit einrichten geholfen hatten, waren auch „Narrenhände“ am Werk gewesen und hatten Rohrstücke aus den Bündeln gepult. Und – wenn wir schon dabei sind – wenn diejenigen wüssten, wie viel intensiver Arbeit in den Infotafeln des Dorflerlebnispfades steckt, würden sie dann so gedankenlos die Tafel an der Bienenscheune verbogen haben? („Zuviel überschüssige Energie? Wir können noch Hilfe brauchen, das Projekt ist noch lange nicht zuende. Bitte meldet euch bei der AG. Wir finden schon etwas zu tun für euch. Versprochen.“)

Die Besuchergruppe jedenfalls konnte nun auch ein Fachhallenhaus von innen bewundern. Die Bewohner des denkmalgeschützten Hauses an der Alten Dorfstraße 41 hatten die Grote Dör zur Besichtigung geöffnet, um das Innenleben eines Zweiständerhauses zu zeigen. Und danach ging es ins Moor.

Auf drei Tafeln am Kleinen Moorweg wird einiges zur Wiesenlandschaft Dollbergens erklärt, zur Tier- und Pflanzenwelt ringsum und die Zusammenhänge im Ökosystem auch in Bezug auf geschichtliche Entwicklungen.

Als krönender Abschluss der Radtour durfte dann noch die Windmühle des Dorfes besichtigt werden. Korn wird hier schon lange nicht mehr gemahlen, doch beeindruckt alleine die Bauform jeden, der an der Bahnhofstraße entlang fährt. Für die Bilder vom Inneren hatte Rainer Richter einen Diaprojektor eingerichtet. An dieser Stelle muss den Besitzern gedankt werden, die am Dorferlebnispfad ihre Häuser den Besuchern zugänglich gemacht haben.

Erstaunlicherweise hatte einige Teilnehmer nach dieser Dreieinhalb-Stunden-Tour noch die Kraft, die Mineralölraffinerie zu besichtigen, die anlässlich des Entdeckertages ebenfalls ihre Tore für Besucher geöffnet hatte. (siehe Artikel Entdeckertag Teil 2)

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