Der Ortsrat und die Osterweiterung

Dollbergen-Wappen, Ortsrat Dollbergen. In der 11. Sitzung dieser Legislaturperiode hatte der Ortsrat Dollbergen am Montag über die 15. Änderung des Flächennutzungsplanes Gewerbegebiet Dollbergen Ost-Erweiterung zu befinden. Es geht um die Umwandlung einer Fläche von landwirtschaftlicher in gewerbliche Nutzung an der Eddesser Landstraße, zwischen Pappelweg und Deyerling, auf der Erweiterungen des ansässigen Betriebes geplant sind.

Laut Gutachten werden die zu erwartenden Schallwerte die Wohngebiete nicht beeinträchtigen. Auch soll es zu keinerlei erhöhtem Straßenverkehr kommen.

Ratsmitglied Tove Knebusch mochte den Ausführungen nicht so recht glauben und gab zu bedenken, dass die landwirtschaftlichen Fahrten an Pröbenweg und Bahnhofstraße bereits jetzt die Anwohner bezüglich des Verkehrslärms über die Situation nicht glücklich seien. Zudem sei die erste Änderung noch nicht unterschrieben – somit seien die Grundlagen für die Berechnungen neuer Planungen möglicherweise nicht gegeben. Auch Rainer Richter war beunruhigt, was die Beeinträchtigungen einer Bebauung nahe des Landschaftsschutzgebietes bewirken könnten. Das sei ein sensibles Gebiet, meinte er. Das Gremium wollte eine Empfehlung für weitere Großgrünarten bei dem Erhalt eines Grünstreifens und östlich einen weiteren Grünpuffer für den Beschluss festgeschrieben wissen. Gewünscht war auch, die Ausgleichsfläche innerorts oder zumindest ortnah auszuweisen. Ersteres ist rechtlich nicht möglich und bei letzterem mangelt es an Flächen.

Bei der Betriebserweiterung soll es sich um eine Lagerhalle für Getreide und eine Betriebstankstelle handeln. Der Ortsrat sprach sich für die Änderung aus – mit einer Stimme Enthaltung.

Die Top-Ten des Haushalts

Die Wunschliste des Ortsrats hat sich im Wesentlichen auch für das Jahr 2014 nicht sehr geändert. Für das 2322-Seelendorf wünschen sich die Mitglieder den Ausbau der Fuhsestraße – vermutlich erfolgt die Umsetzung tatsächlich schon 2014 nach Fertigbebauung des Fuhserings. Bolzplatz und Grünzug, etc. das soll als Komplettpaket übernommen werden. Querungshilfen an der Landesstraße L387 (zwischen Raffinerie und Katensen) mindestens in Form eines Warnschildes (Hinweis auf kreuzende Radfahrer in der 70er-Tempozone) oder gar eine Bedarfsampel; Den Ausbau der Wasserstraße, möglicherweise zusammen mit dem Ausbau der östlichen Alten Dorfstraße; Radständer und PR-Anlage (wird auch im August übergreifend vom Arbeitskreis Zukunftswerkstatt Dollbergen behandelt); zwei neue Orts-Infotafeln mit aktuellem Kartenmaterial will der Ortsrat im nächsten Jahr aus eigenen Mitteln finanzieren.

4 Kommentare

  1. Fehlt das Abstimmungsergebnis zum Flächennutzungsplan: 6 Ja, 1 Enthaltung !
    Und das ist gut so. Auch die 5 anderen -nicht genannten- Ortsratsmitglieder suchen nämlich das Beste für Dollbergen, seine Menschen und Unternehmen, aber nicht nur der Anwohner von Pröbenweg und Bahhnhofstraße.
    Gutachten und gesunder Menschenverstand sehen keine Zunahme von LKW-Verkehr und Schallemission.
    Die neue Dorfeinfahrt zur Entlastung des Pröbenwegs wird von der Region Hannover gerade vorbereitet. Das dauert – leider!
    Aber man kann doch nicht ernsthaft mit dieser Begründung die Entwickklung eines gesunden Dollberger Unternehmens hemmen, das vielen Dollbergern Arbeit gibt und fleißig Steuern zahlt.
    Wie gesagt: 6 zu 1, das ist gut.

  2. Die sorge um ein Landschaftsschutzgebiet und erhöhte Lärmbelästigung ist mehr als berechtigt. Man schaue sich den quatsch mit der Biogasanlage an. Das Gelände ohne Erlaubnis einebnen und dann so tun als ob der schuldige nicht gefunden werden könnte der den Auftrag gab.

    Wenn hier so gearbeitet wird ist es kein wunder das die Leute nicht begeistert sind.

    Warum der Ausbau großer Firmen in Dollbergen für die Zukunft wichtig ist will mir auch nicht in den Kopf. Die Menschen leben hier weil sie das Dorf Dollbergen mögen. Sie ziehen nicht her oder bleiben hier in der Hoffnung der Ort würde wachsen. Das Dorfleben ist der Grund warum die meisten von uns hier sind. Und dazu gehört auch unberührte Natur ohne Lagerhallen alle paar Meter!

  3. Julien, das ist nicht richtig.

    Schau dir mal das Ortswappen an, hier sollte zu erkennen sein das wir hier in Dollbergen schon immer Industrie und somit Arbeitgeber vor Ort hatten.

    Der Grund für einen Neubürger hier zu bauen ist auch recht simpel, gute Anschlussmöglichkeiten nach Hannover oder WOB, dazu recht günstige Bauplätze im Vergleich zu dem direkten Speckgürtel.

    Nein ich als echter Dollberger kann es nicht mehr hören, wir waren nie ein beschauliches Dorf, wir haben auch keine Dorfstruktur wie andere „Bäuerliche“ Orte und nein wir wollen auch kein Dorf ohne Arbeitgeber sein.

    Für mich macht es genau diese Mischung aus, auf der einen Seite die Fuhselandschaft die unbestritten geschützt werden muss (was ja auch nicht die Frage ist) und auf der anderen Seite schnelle Verbindungen in die City sowie eine hoffentlich weiter steigende Einwohnerzahl.

    Das Gasolingelände ist für uns ein Industriegebiet und fertig. Das nach Jahren fehlender Nutzung einige Tiere unterwegs sind ist vollkommen normal und zeigt doch nur wie gut sich die Natur ihre Räume suchen kann.

    Ja, bitte genau hinschauen und nicht sofort hier schreien, aber bitte lasst dieses Dollbergen das „schöne ruhige Dorf“ weg, das passt einfach nicht in unsere Geschichte und auch nicht in die Zukunft Dollbergens.

    Ein Ort mit ca, 2500 Einwohner braucht dringend Arbeitsplätze um es lebendig zu halten, ansonsten werden wir weder Sport, Kirche oder Brandschutz durch Ehrenamtliche gewährleisten können.

    Das funktioniert auf Dauer nicht mit den 17:07 Uhr Feierabendzug.

    LG

    Thomas

  4. Thomas, danke für deinen Hinweis „Julien, das ist nicht richtig“ und Deine Einschätzung und an Julien: Bitte nicht alles in einen Topf schmeißen. Die Biogasanlage hat mit dem Thema Gasolingelände nichts zu tun, weil Ort: im Westen des Industriegebietes also neben der Umgehungsstraße und Annahmestation MRD.
    Zum Thema Gasolingelände kann ich mich locker den Skeptikern anschließen.
    1. Wie kann ein auf Industriebrachen spezialisiertes Unternehmen ein Gelände mit festgestellten aber noch nicht geklärten Altlasten ohne Auflagen erwerben? Macht es auch die Untersuchungen vielleicht selber?
    2. Was ist von einem Unternehmen Soepenberg – oder wer auch immer hier jetzt die Verantwortung trägt- zu halten, das sich wie die Presseberichte vermuten lassen nicht so ganz an Gesetze oder Auflagen hält (Thema Rodungen usw.), das aber einen Betondeckel auf das Gelände aufbringt und danach bei allen geplanten Recyclingvorhaben (Speisereste, Kunststoffe, Holz usw.) die heute gültigen Auflagen erfüllt? Vom Nachbarn AVISTA könnte man, so glaube ich, eine Menge lernen.
    Die Informationsveranstaltung seinerzeit war in meinen Augen auch kein positiver Einstieg.
    Zum Thema Dollbergen- Schlafstadt oder Erlebnisdorf (mit Dorferlebnispfad) kann ich nur vorschlagen:
    Wenn Du Papa, Opa usw. bist und Dir Überlegungen machst, dann nimm doch einfach am Arbeitskreis Zukunftswerkstatt Dollbergen teil. Hier erfährst Du auch seitens der Gemeinde Infos aus 1. Hand und kannst mitwirken. Ansonsten nimm einfach das, was Dollbergen bietet. Der Ort muss Vorteile haben, sonst wärst Du doch nicht hier. Also: Dollbergen hat was!