Dollbergen bekommt ein Rotlichtviertel

Dollbergen-Wappen, Ortsrat Dollbergen. Angedacht sind im neuen Baugebiet, das an der Fuhsestraße entstehen wird, Straßenlaternen in roter Optik. Und nein, das hat dann tatsächlich gar nichts mit dem Rotlichtmilieu zu tun. 😉 Die Siedlung erhält wegen des Feuerwache-Neubaus um die Ecke den sinnigen Namen „Sankt Florian“ und soll unter den Vorzeichen Schnell – Sicher – Rot entstehen.

Bei der 20. Ortsratssitzung stellte Sven Kanngießer, Projektleiter der ausführenden Baugesellschaft HRG, die Planungen zum St.-Florians-Viertel vor. Offizieller Spatenstich ist am 8. Oktober, 16:00 Uhr (verschoben auf Ende November). Zunächst wird ein Lärmschutzwall zum Sportplatz hin an der Nordseite aufgeschichtet, etwa 1,2 Meter Erdwall mit Holzelementen obenauf. Der Wall soll nicht begehbar sein, das schütze die Privatsphäre der Anwohner, sagte der Projektleiter dazu.

Der Weg, der dann U-förmig durch das Baugebiet mit etwa 22 Grundstücken führt, soll Fuhsering heißen (und als Spielstraße ausgewiesen werden), so hat es der Ortsrat mit 4:1 Stimmen beschlossen. Die Grundstücke, die um die 800 m² groß sind, werden pro Quadratmeter circa 70,- Euro an der Fuhsestraße kosten, im hinteren Bereich der Pachtflächen circa 85,- Euro. Feuerlöscher, Rauchmelder Erste-Hilfe-Koffer sollen die Nähe zum Feuerwehrhaus assoziieren. Der Neubau der Feuerwache wird derzeit von der Gemeinde Uetze in Gewerken ausgeschrieben und soll Anfang 2011 begonnen werden.

Von der Siedlung zur Schule wird es keinen direkten Weg geben, die Schüler müssen den Weg an der Fuhsestraße entlang nehmen und dann einmal um die Ecke Ackersbergstraße gehen. Allerdings wird es an der Fuhsestraße keinen Gehweg geben, der Streifen zwischen Grundstücken und Straße ist nur 50 Zentimeter breit.

(Anmerkung der redaktion: Hier sollte besser vor Ort und vorher noch einmal ganz genau hingesehen werden, damit die Kleinen nicht auf die viel befahrene Fuhsestraße ausweichen, oder gar zweimal die Straßenseite wechseln müssen, um zu Schule oder Kindergarten zu gelangen!) In Hinsicht auf einen möglichen Ausbau der Fuhsestraße ist diese Regelung fast noch offen.

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Sven Kanngießer von der HRG erklärt die Planungen zum Baugebiet Sankt Florian.

Verkehrssituation vor der Schule

Weiter diskutierte das kommunale Gremium die Situation der parkenden Autos vor der Grundschule. Hier sprach man sich für ein zeitlich beschränktes Halteverbot tagsüber (von etwa 8:00 bis 17:00 Uhr) entlang der schulseitigen Ackersbergstraße aus, damit die Kinder nicht mit haltenden Autos in Konflikt geraten.

Verkehrssituation Ladestraße

Die Parkflächen am Bahnhof sind begrenzt, daher parken viele Autofahrer wild auf dem Grünstreifen der Ladestraße. Abgesehen vom Zerfahren des Grüns, ist zur Hauptverkehrszeit dort ein riesiges Gedränge, denn es handelt sich um eine Kreisstraße mit Durchgangs- und Busverkehr. Jedoch besteht aus Sicht der zuständigen Verkehrsbehörde in Burgwedel keine Notwendigkeit, hier Halteverbote oder Poller aufzustellen. Der Ortsrat sieht das anders und lässt von der Verwaltung noch einmal prüfen, ob es Optionen gibt, den ruhenden Verkehr dort zu regeln.

Lärmmessungen beim Schützenfest

Die Emissionswerte waren in der Nacht, da nur ein Richtwert von 55 Dezibel erlaubt ist, deutlich überschritten. Das haben die Messungen ergeben, die während des Schützenfestes gemacht wurden. Tagsüber, von 6:00 bis 22:00 Uhr sind 70 Dezibel erlaubt. Jedoch werden fr außergewöhnliche Ereignisse – wie etwa die Übertragung der Fußballspiele zur Weltmeisterschaft – anders bewertet. Diese und andere Angaben finden sich in einem 80-seitigen Papier, das dem Ortsrat vorliegt. Die Klage eines Anliegers hatte in diesem Jahr beinahe das Schützenfest verhindert. Die endgültige Entscheidung wird noch bei Gericht beraten. „Das wird uns in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen, “ sagte Bürgermeister Jürgen Buchholz, der hofft, die Diskussion auf allen Eben sachlich zu einem für alle Beteiligten befriedigenden Ergebnis zu bringen.

Blumen

Der Ortrat hat in der Berliner Allee zwei Kübel aufgestellt und diese mit Blumen bestückt. Das sehe besser aus, als die wild parkenden Autos an dieser Stelle, so der Ortsrat.

Bürgerfragestunde

Vor der eigentlichen Sitzung hatten die Bürger das Wort. Zehn Zuschauer beobachteten den Ortsrat bei der Konsensfindung. Eine Anwohnerin der oberen Bahnhofstraße fragte nach den Ergebnissen der Verkehrsmessungen an dieser Strecke. Lilian Albrecht von der Verwaltung hatte genaue Zahlen: Gemessene Maximalgeschwindigkeiten waren 92 und 103 Km/h, jedoch fuhren 85 Prozent aller Fahrzeuge mit einer Geschwindigkeit von 52 Kilometern pro Stunde durch. Angesichts dieser Zahlen sieht die Verwaltung keinen Handlungsbedarf – zum Bedauern der Anlieger, die trotzdem und auch wegen des Schwerverkehrs eine Gefährdung für ihre Kinder in diesem Bereich sehen.

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Dirk Rentz hat geheiratet und bekommt Blumen.

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