Einweihung bei der Groka

Groka Archivbild 2009 24.6.2011 – Das Verbund-Unternehmen der Raiffeisen-Warengenossenschaft RWG hatte am Freitag grossen Empfang. Es wurde die Einweihung neuer Hallen gefeiert. Zu den erlesenen Gästen des Groß-Kartoffelvertriebs Dollbergen zählte auch Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister.

Die Fotos im Album Events/Groka-Halle und der nachfolgende Text sind von Hans-Willy Bautz zur Verfügung gestellt worden.

6,1 Millionen Euro hat RWG Osthannover in Tochterunternehmen in Dollbergen investiert

Ministerpräsident David McAllister zu Besuch bei der Einweihungsfeier

Dollbergen (hwb) Wie schon in der vergangene Woche angekündigt, werden wir hier ausführlicher über die Einweihung des neuen Kistenkühllagers für Kartoffeln, der ULO-Lagerhalle (ULO=Ultra Low Oxygen = Ultra niedrig Sauerstoff) für Zwiebeln und der Photovoltaikanlage auf dem Gelände der RWG-Osthannover-Töchter GROKA und Uetzer Zwiebel berichten.

Mit dem Bau des neuen Kistenkühllagers können in den Kartoffellagerhallen 21.000 Tonnen Kartoffeln eingelagert werden, während bei Uetzer Zwiebel 21.300 Tonnen Zwiebeln eingelagert werden können, davon 6.300 Tonnen bei der sauerstoffreduzierten Lagerung (ULO). Letztere verlängert den Vermarktungszeitraum für Speisezwiebeln.
Die Einweihungsfeier fand in dem Leerkistenlager statt. Sehr rustikal bestanden die Wände aus gestapelten leeren Kartoffelkisten.

Vorstandsvorsitzender der RWG Osthannover Werner Hübner begrüßte die etwa 400 anwesenden Gäste und freute sich darüber, dass man durch die Neubauten den 912 Mitgliedern der Genossenschaft gute Vermarktungsmöglichkeiten zu bieten hat, in einer Zeit, in der die Landwirte mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen haben.

RWG- und GROKA-Geschäftsführer Wolfgang Wrede zeigte sich begeistert, dass so viele Gäste der Einladung gefolgt waren und ging darauf ein, dass die GROKA 1970 von den Genossenschaften Uetze, Peine, Arpke, Eixe, Edemissen und Sievershausen sowie der Raiffeisen-Hauptgenossenschaft Hannover eG gegründet wurde. Eine Gründung, die nach seinen Worten den Wettbewerb mit den anderen Vermarktern beflügelt hatte. Zwei Faktoren bestimmten damals den Standort Dollbergen, und zwar der Gleisanschluss und die gute Verkehrsanbindung mit der Nähe zur Autobahn sowie August Hennigs, der damals das Grundstück in Dollbergen vermittelt hat und gleichzeitig Initiator der Gründung der GROKA war.

Wolfgang Wrede wies darauf hin, dass sich die Essgewohnheiten in den vergangen Jahrzehnten verändert haben. Lag der Kartoffelverzehr 1970 bei etwa 96 Kilo pro Kopf und Jahr, liegt der Kartoffelverzehr heute bei 60 Kilo.
Die Uetzer Zwiebel wurde 1984 durch die Genossenschaften Uetze, Burgdorf, Arpke und Edemissen gegründet. Damals lag der Zwiebelselbstversorgungsgrad in Deutschland bei ca. 12,6 % mit einer Erntemenge von 56.000 Tonnen. Heute beträgt der Selbstversorgungsgrad 86 %, mit einer Erntemenge von 387.000 Tonnen.
„Das Kartoffel- und Zwiebelgeschäft wird sich weiter verändern“, sagte der RWG- und GROKA-Geschäftsführer. „Um den Anforderungen unserer Abnehmer, aber auch unserer Kunden gerecht zu werden, sind wir immer wieder gefordert die nötigen Investitionen zu tätigen. Allein in den vergangenen fünf Jahren haben wir hier in Dollbergen ca. 9,5 Millionen Euro investiert.“ Geplant ist für die nächsten Jahre eine neue Wasch-, Sortier-, Polier- und Kalibrierungsanlage für Kartoffeln, sagte Wolfgang Wrede vorausschauend.

Auch ging er auf die Photovoltaikanlage ein, die eine Modulfläche von 3.580 qm und eine Leistung von 272 kWp hat. Insgesamt sind 4.781 Module auf dem Dach der Zwiebelhalle montiert.

Der technische Betriebsleiter der GROKA Hans-Jürgen Giere machte darauf aufmerksam, dass die ganze Anlage in Dollbergen die Auflagen für Zertifizierungen übertrifft. Jede Lieferung an Kartoffeln oder Zwiebeln bekommt eine Ausweisnummer, die durch den ganzen Produktionsablauf und auch danach feststellbar ist, erläuterte er. Unabhängige Kontrolleure nehmen eine Produktkontrolle vor der Entladung vor, während eigene Mitarbeiter eine letzte Kontrolle bei der Verpackung durchführen. Er freute sich über die chemiefreie Lagerung der Zwiebeln und die darauf folgende Flexibilität.

Die Ankunft des Niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister war für 13 Uhr angekündigt. Geschäftsführer Wolfgang Wrede stand aber in ständigem SMS-Kontakt mit ihm und so erfuhr er, dass sich der Ministerpräsident wegen Stau auf der Autobahn verspäten werde. Nach seiner etwa halbstündigen verspäteten Ankunft, nahm David McAllister sich trotzdem Zeit für eine schottische Begegnung („DZ“ berichtet an anderer Stelle in dieser Ausgabe) bevor er vor das Publikum trat.

In seiner Ansprache stellte der Ministerpräsident augenzwinkernd und mit einem Hinweis auf das kalte Wetter an diesem Tage fest, ihm sei deutlich, dass er sich in einem Kartoffelkühllager befände. Er lobte, dass man durch die Investitionen, von denen eine Million Euro aus dem PROFIL-Programm zur Förderung der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse kommt, die Wirtschaftskraft der Region um Uetze stärkt. Er betonte, dass Niedersachsen durch die Landwirtschaft gut durch die Wirtschaftskrise gekommen ist. „Wir sind Agrarland Nummer eins -. dann können die Bayern so viel fälschen, wie sie wollen!“ so David McAllister.

GROKA-Geschäftsführer Hans-Hinrik Berkhan hatte die Schlussworte des Tages. Er bedankte sich für den Einsatz bei Geschäftsführer Wolfgang Wrede und Betriebsleiter Hans-Jürgen Giere und sagte mit einem großen Lächeln: „Das Geld ausgeben macht den beiden Spaß!“ Weiterhin mit Adresse an David McAllister sagte er: „Wetterbedingungen sind zu bewältigen, aber Änderungen der Politik macht’s schwierig. Sie, Herr Ministerpräsident, sollen für verlässliche Rahmenbedingungen sorgen!“

Schottische Begegnung in Dollbergen

Dollbergen/Uetze (hwb) In einem Zeitungsinterview hatte die in Uetze mehr als zwanzig Jahre lebende Schottin Patricia Garriock den Wunsch geäußert, mal dem Ministerpräsidenten David McAllister, der als Schotte auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt, zu begegnen. McAllister hatte das Interview gelesen und lud darauf Patricia Garriock nach Dollbergen ein.

Bei der Begrüßung überreichte Patricia Garriock dem Ministerpräsidenten hausgebackene „short breads“ (typisch schottische Kekse), erzählte aber mit einem großen Lächeln, dass ihr Mann Colin Garriock – auch gebürtiger Schotte – sehr enttäuscht war, dass die Kekse nicht für ihn gebacken wurden. Übrigens unterhielten sich die beiden in Englisch mit einem unverkennbaren schottischen Akzent. Patricia Garriock wusste zu erzählen, dass sie in demselben östlichen Wohnviertel von Glasgow aufgewachsen war, wie der Vater von David McAllister. So gab es Gemeinsamkeiten und Gesprächsthemen. Glenn Garriock, der Sohn von Patricia und Colin Garriock, sowie die auch in Uetze lebende Schottin aus Edinburgh, Sandra Lehmberg, bekamen ebenso die Gelegenheit mit David McAllister ein paar Worte zu wechseln.

Mit typisch britischem Humor verkündete David McAllister vom Rednerpult mit Anspielung auf das sehr wechselhafte Wetter des Tages: „Patricia und ich haben schottisches Wetter bestellt!“

Reportage und Fotos:
Hans-Willy Bautz

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