Am Montag beobachtete ein Anlieger einen Baggereinsatz an einem Feld neben dem Pappelweg. Dort wurde, vermutlich vom Unterhaltungsverband Untere Fuhse? ein Graben gereinigt. Der Anwohner bat, seine Anfrage zu dem seiner Meinung nach sinnlosen Baggereinsatz auch an den Ortsrat und die zuständigen Stellen zu leiten, um den Sachverhalt zu seinem Verständnis zu klären.
Offizielle Anfrage an den Ortsrat
Weshalb wird in dieser abgeschiedenen Gegend ein Baggereinsatz mit dieser
brachialen Gewalt in der Natur durchgeführt?Wofür dient dieser Einsatz? Meines Wissens hat dieser vermeintliche Graben, wenn man denn dort einen erkennen kann, noch nie Wasser geführt – jedenfalls nicht in den letzten zehn Jahren.
Man kann eine gedankliche Linie ziehen in der Verlängerung dieses „Grabens“ vom Pappelweg bis hin zu einem Feld an der Ackerbergstraße, wo diese Straße mit einem kleinen Bauwerk (Röhrentunnel) gekreuzt wird. Nur hat dieser Graben eben seine Funktion in der geplanten Weise eben nie erfüllt und Wasser geführt.
Ich sehe in dieser Maßnahme einerseits einen nicht unerheblichen Eingriff in die Natur und zum anderen in sinnloser Geldverschwendung.
Ingo Hermes
Nachtrag 30. November: Inzwischen hat sich Ortsbürgermeister Jürgen Buchholz bei der Gemeinde erkundigt. Umweltsachbearbeiter Peter Schillhofer gab zur Auskunft, dass der Graben in die Zuständigkeit der Realgemeinde Dollbergen falle, eine wichtige Bedeutung zum Wasserabschluss hat, jedoch in den vergangenen Jahren nicht geräumt wurde. Dieses sei aufgrund von Anwohnerbeschwerden wegen Rückstaus nun erfolgt.
redaktion
Zu dem obigen Nachtrag vom 30.11.2011 möchte ich folgendes anmerken: Ich wohne in ca. 100 m Nähe zu dem Graben. In den Jahren 2009 bis heute ist es kein einziges Mal vorgekommen, dass dieser Graben auch nur einen Tropfen Wasser geführt hat, schon gar nicht in seiner ganzen Länge.
Folgt man den Angaben von Herrn Schillhofer, wäre die Öffnung unterhalb der Ackersbergstr. als Unterführung wesentlich mehr ausgespült. Man findet aber eine verpulkte, vertrocknete Staubmasse, die keinesfalls erst seit den letzten sechs Monaten dort liegt.
Ich werfe der Gemeinde vor, dass hier ohne genaue Prüfung einfach Bezug genommen wird auf einen angeblich wichtigen Wasserabschluss. Ich weiß, wo dieser Wasserabschluss liegt, nämlich auf dem Feld auf der anderen Seite der Ackersbergstr. Hier wird aber von der Gemeinde einfach eine Behauptung min die Welt gesetzt ohne genaue Erläuterung. Mein Bezug auf die Nähe zwischen Graben und See wird nicht ernst genommen.
Nach Auskunft des Eigentümers der Wiese hat er dort noch keine Überschwemmung der Wiese wahrgenommen. Ohne nähere Erkundigungen nun einfach brachial einen Graben gewaltsam über mehr als 800 m zu ziehen ist ein nicht nachvollziehbarer Schildbürgerstreich. Dieser vermeintliche Rückstau wird in meinen Augen nur vorgeschoben.
Ich bitte die Bürger Dollbergens, sich diesen Geniestreich anzuschauen. Mit dieser Begründung „Rückstau“ werde ich mich jedenfalls nicht zufrieden geben.
Ingo Hermes, Heinrich-Böll-Weg 18
Herr Hermes,
ich wundere mich wirklich über so viel Engagement für eine solche Sache.
Zum einen ist es doch wohl den Eigentümern überlassen ob sie einen „vorhandenen“ Graben ausbagern und zum anderen könnte ich mir vorstellen das hier auch die Drainage der Felder angeschlossen ist. Da muss nicht viel bei raus kommen aber auch das Wasser will weitergeleitet werden.
Der Natur ist es ziemlich egal ob da gebudelt wird oder nicht, die Birke lacht sich über ein wenig abgekratzte Wurzeln schlapp.
Also was soll das Theater, hat Herr Schillhofer nicht genug zu tun, muss die Gemeinde mit so einer Sache belastet werden!?
Verwunderte Grüße
Klaus
Hallo, Klaus,
ja, die Gemeinde muss damit belastet werden, weil hier sinnlos Gelder ausgegeben wurden. Es wäre für die Haushaltslage der Gemeinde Uetze besser, wenn hier mehr kontrolliert wird als dass auf Zuruf einfach mal zwei Mann Personal mit angemietetem Bagger einen Tag lang in der Landschaft rumfuhrwerken und kein zählbares Ergebnis dabei heraus kommt.
Wenn Sie, Klaus, meinen, dass eine solche Geldverschwendung in Ordnung ist, dann ist das Ihre Privatsache – Sie scheinen offensichltich genug von dem Zeugs zu haben. Ich als Bürger, der Einkommenssteuern zahlt, die auch der Gemeinde Uetze zugute kommen, sehe eine solche Verschwendung nicht ein und prangere dies an.
Darüber hinaus sind nicht nur ein paar Birkenwurzeln angegriffen worden. Hier ist über 800 m lang ein äußerst misslicher Eingriff in die Natur verübt worden, der bei besserer Planung hätte verhindert werden können. Diesen Vorwurf mache ich allen an diesem Fall Beteiligten, sitzen diese im Rathaus oder anderswo.
Ingo Hermes
Natürlich können sie Verschwendungen anprangern.
Mir fehlt hier nur die Grundlage um so etwas öffentlich zu machen, es entsteht schnell ein falscher Eindruck der zu unsachlichen Meinungen führt.
Im übrigen auch der Eingriff in die Natur….die Natur also Flora und Fauna stört es nicht im geringsten, eine solche Maßnahme ist nicht der Rede wert. Event. freut sich eher noch ein Reiher weil der Bagger eine fette Kröte frei gelegt hat.
Ich finde es ebenso nicht der Rede wert das sie seit 2009 dort nie Wasser gesehen haben. Häufig haben grade kleine Gräben in einzelnen lokalen Starkregenfällen wichtige Funktionen.
Ohje was wäre das für ein Geschrei wenn dann grade diese eine Graben seit Jahren nicht gepflegt und somit seiner Aufgabe nicht nachkommen konnte…
Ich möchte mich da aber auch gar nicht streiten, für mich persönlich ist es einfach unverständlich wie man so denken und handeln kann.
Das ist aber vollkommen wertfrei ihrer Person gegenüber.
Zur Klarstellung möchte ich den Unterschied einer Realgemeinde und der Gemeinde erläutern.
Die Gemeinde ist eine kommunale Gebietskörperschaft und zuständig für die Belange der Kommune, z B. gemeindliche Straßen, Wege und auch Gräben wenn sie sich im gemeindlichem Besitz befinden.
Die Realgemeinde ist ein Zusammenschluss örtlicher Grundbesitzeigentümer (landwirtschaftliche Flächen), die aus sich heraus einen Vorstand wählen und damit ihre Interessen und Verpflichtungen verwalten und wahren.
Bei diesem Graben handelt es sich um eine derartige Verplichtung, die Räumung zu veranlassen.
Käme die Realgemeinde ihrer Sorgfaltspflicht nicht nach, könnte sie evtl. mit Schadensansprüchen konfrontiert werden.
J Buchholz Ortsbürgermeister