Ein weiterer offener Brief, ist sicher auch für die Gemeinde Edemissen interessant:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin ein inzwischen betagter Naturfreund, der sich früher eine Zeitlang sehr intensiv mit Insekten und heimischen Pflanzen befasst hat. Abgesehen von der Fuhse-Aue sind wir überall von intensiver industrieller und entsprechend glyphosat- insektizid- und pestizidvergifteter Landwirtschaft sowie ausgeräumter maschinengerechter Landschaft mit Monokulturen umgeben. Entsprechend sind heute 80% der Insekten „weg“, und wir haben das größte Artensterben seit dem Aussterben der Dinosaurier verursacht – ein schleichender Vorgang, der den Leuten nicht einmal bewusst wird. So hatte es mich gefreut, am Fissenberg noch ein paar „kümmerliche Reste“ (wie es auch auf der Webseite und dem Schild vor Ort heißt) des einstigen Heidebewuchses vorzufinden – mit noch einigen sonst schon lange nicht mehr vorhandenen Arten. Aber was nützt ein Schutzgebiet, wenn es zum Tummelplatz für Biker und Freizeitaktivisten verkommt, als Grillplatz und Partyvergnügen genutzt wird.
An dieses winzige geschützte Gebiet – ich bemerkte es erst auf den zweiten Blick – grenzen kleine und dennoch ökologisch ebenso wertvolle Trockenrasenflächen, welche leider u.a. als Steindeponie genutzt und mit schwersten Traktoren und beladenen Hängern be- oder besser zerfahren werden? Welch ein Hohn, wenn man auf dem Hinweisschild aufgefordert wird, (als Person) auf dem Weg zu bleiben, um den Boden (bzw. die darin vorhandenen Lebewesen) nicht zu verdichten. Die Natur unterscheidet nicht zwischen ein paar Metern links und ein paar Metern rechts. Warum interessiert sich niemand dafür (auch für den Schrott, den man einmal absammeln könnte)? Wie liegen hier die Zuständigkeiten? Kann nicht wenigstens dafür gesorgt werden, dass diese winzigen Trockenrasenflächen nicht auch noch (teils in großen Schleifen) befahren werden? Auch diese kleinen Bereiche sind „Trockenrasenwiesen“ mit einem heute kaum noch irgendwo zu findenden Stand der Artenvielfalt (Biodiversität): die Wiese an der Hauptstraße rechts des Weges und hinter der Steindeponie links (westlich) des Weges. Wieso lassen sich solche ökologisch wertvollen Bereiche nicht besser schützen? Das Wäldchen (Steinbruch) fällt für die Natur ja völlig aus, da es als Sportstätte dient.
Viele Grüße
Joachim L.„
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