Neues Angebot an Ostzieher

storchennest Im Nest auf der Kirche brütete 2003 das letzte Mal ein Storchenpaar. Seit heute, Donnerstag, 4. April 2013, steht den Störchen in Dollbergen ein weiteres Nistangebot zur Verfügung. Ein sogenannter Mastkorb wurde im Landschaftsschutzgebiet Fuhsetal (LSG H-48) aufgestellt. Das Nest steht am Moorweg auf Hennigs Weide und soll noch in diesem Frühjahr ein brutwilliges Storchenpaar anlocken, egal ob die nun über die Ostroute und den Bosporus (Ostzieher) oder westlich über Gibraltar aus den afrikanischen Gebieten in den Norden einfliegen.

Die meisten Störche sind derzeit noch in Afrika, weiß Erhard Zander, Naturschutzbeauftragter der Gemeinde Uetze. Er war der Organisator der Aktion Mastkorb, hat den Weidenkorbunterbau aus Mecklenburg-Vorpommern bestellt und zur Verstärkung weitere Weidenzweige eingeflochten. Zusammen mit fleißigen Helfern vom Heimatverein Dollbergen und der Uetzer NaBu-Gruppe war vor ein paar Tagen die Masthülse einbetoniert worden. Drei Kubikmeter feuchten Schlamms wurden durch Beton ersetzt, der die beiden Eisen-T-Träger bis in eine Tiefe von etwa 1,60 Metern fixiert. Das Eisenmaterial, die Träger und der Nestunterbau, kommt aus Dedenhausen, wo seit 2004 ein ähnlicher Storchenmast steht. Der Dedenhäuser Wilhelm Schmolke berichtete, dass dort seitdem elf Jungstörche ausgebrütet wurden.

Diese Storchenpfähle würden gut angenommen und hier im Fuhsetal sei es für Störche ideal, meinte Erhard Zander, als er in den noch am Boden liegenden Nistkorb mit Handvollweise Pferdemist bestückte. Der Mist soll den Vögeln als „Fußbodenheizung“ dienen.

Der große Stamm, der das Nest trägt, ist eine Spende der EON-Avacon, und wird für gewöhnlich für Freilandleitungen verwendet. Das Holz sei nichts Gebrauchtes, sondern ein neuer Pfahl. „Der Mast soll ja auch lange stehen“, meinten Thomas Hentschel und Timo Abert von der Burgwedeler EON-Vertretung. Sie hatten es sich nicht nehmen lassen, der Errichtung persönlich beizuwohnen. Das untere Stück, drei Meter salzimprägniertes Holz, war zuvor abgetrennt worden, denn schließlich steht der Mast im Landschaftsschutzgebiet. Aber auch so ragt das Nest noch gute zwölf Meter über dem Boden. Mit Hilfe von zwei Traktoren wurde der Mast samt Nistkorb aufgerichtet. Lothar Heuer meinte, ohne die Hilfe der Familie Hennigs, auf deren Grund der Mast errichtet wurde, wären die Lasten viel schwieriger zu bewältigen gewesen. Nach dem Aufstellen gab es ein verdientes Glas Sekt – und ab Mai hoffentlich Storchennachwuchs.

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