Ob es wohl im Paradies der Bibel auch Radieschcn gegeben hat? Eine Veranstaltung im Gartenjahr-2009.
Legatis, Kunze
Im Garten des denkmalgeschützten Fachwerkhauses an der Alten Dorfstraße in Dollbergen gab es diese kleinen scharfen Gartenfrüchte jedenfalls en masse. Im wörtlichen wie übertragenen Sinne. Nicht minder scharfzüngig und -sinnig ging es nämlich auf der Freilichtbühne zu, auf der Hanna Legatis und Martin-G. Kunze sich unter anderem als Floriana und Ignaz witzige, poetische und scharfsinnige Dialoge lieferten. Die Veranstaltung war als JazzTheater überschrieben: Die musikalische Teile der Produktion lieferte die Band Jordu. Das JazzTheater tourt seit April durch die Gartenregion.
Im Rücken das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert saßen die Zuschauer unter riesigen Eichen, die mindestens ebenso alt schienen wie das Fachwerkhaus, und hinter der offenen Bühne ging der Blick in das Landschaftsschutzgebiet des weitläufigen Flusstals der Fuhse. In den Pferchen grasten Schafe und scharrten Hühner – ziemlich unberührt von dem Treiben der über 150 Gäste in dem blumenreichen Garten, denen die Vorstellung zuweilen die eine oder andere Träne in das Auge trieb, hauptsächlich aber Lachtränen. Paradiesische Verhältnisse also für die Aufführung der Theaterinitiative „Bühnensturm“, die das Stück in Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis Burgdorf aufführte.
Am Ende hatte das Publikum gelernt, dass es Radieschen im Paradies nur dann zu ernten gibt, wenn man etwas dafür tut – oder eben tun lässt.
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