Reise in die Vergangenheit

Der Heimatverein Dollbergen hätte sich gefreut, wenn wenigstens zehn oder zwanzig Besucher zum historischen Bilderabend gekommen wären, hatte doch eine ähnliche Veranstaltung am Ende einer Mitgliederversammlung vor vier Jahren nur ein mäßiges Echo in der Bevölkerung gehabt.
Doch man hatte das Interesse an der Vergangenheit gründlich unterschätzt und mehr als Hundert Gäste drängten in den Saal in Höbbels Gasthaus. Erst nachdem eine weitere Trennwand entfernt worden war, hatten alle einigermaßen Platz.

Gezeigt wurden in drei Themenbereichen Fotos und Filme aus der Dorfvergangenheit, moderiert von Henning Schulze. Erich Weber, seinerzeit Vorsitzender des damaligen Heimatbundes, und Herbert Breyer, Drogist und Filmemacher, sind hier die Quellen der umfangreichen Sammlung des Heimatvereins. Der Abend begann mit Fotos von den bisherigen Schulen des Dorfes, dessen Schulwesen bis zum Jahr 1613 datieren. Am genauesten ist die letzte Schule dokumentiert, da gab es Fotos von der Einweihung und diversen Erweiterungen – sogar Luftaufnahmen waren dabei – und die abgebildeten Kinder von damals, 1955, sind heute längst im Rentenalter.

Nach langen trüben Tagen zeigte sich am 30. Dezember endlich die Sonne wieder und Henning Schulze, der auch durch diesen Vortrag führte, hatte die Gelegenheit genutzt, um Fotos von Gebäuden zu machen, zu denen der Heimatverein alte Aufnahmen archiviert hat. Die Vergleiche dieser Rundreise bildeten den zweiten Teil des Abends.

Im dritten Teil wurden Filme gezeigt: Willi Brandt und Hinrich Wilhelm Kopf beim Wahlkampf in den 1960zigern auf der Durchfahrt in Dollbergen, Streifen vom Festumzug etwa 1977 und der Errichtung der Heimattafel an der Friedenseiche, heute nicht mehr vorhanden.

Viele der älteren Bewohner konnten die gezeigten Personen und alten Häuser identifizieren. Das Dorf hat sich in den vergangenen Jahren doch sehr verändert, und wer weiß, was unseren Nachkommen – in vielleicht 200 Jahren – diese Aufnahmen sagen werden, schloss Henning Schulze den Abend.

Der Heimatverein hat noch Unmengen an Bildmaterial und weitere Filme im Archiv, eine Fortsetzung der Vortragsreihe steht somit zu erwarten.

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