Kirchengemeinde verliert engagierten Theologen

Kirche Am Sonntag wurde Pastor Michael Sassenhagen in den Ruhestand verabschiedet. Den traurigen Anlass („Abschied nehmen ist immer auch ein klein wenig Sterben“ M. Sassenhagen) ließ sich der scheidende Pastor mit einem musikalischen Wunschprogramm versüßen. Den Auftakt machte die Posaunengruppe mit einem Tango – jazzige Blasmusik, wie sie in den Straßen New Orleans nach Beerdigungen gespielt wird. Obwohl die Fuhse nicht der Mississippi sei und Dollbergen nicht New Orleans, wie er schmunzelnd bekannte. Der Chor „für sie“ schloss sich mit „Swing low, sweat chariot“ an.

Aber natürlich wurde auch geredet. Nach der letzten Predigt des Pfarrers auf der Kanzel der Erlöserkirche, zum Thema Kennenlernen, Abschied und Loslassen, mit Zitaten aus Evang. Matthäus 9 bis 13, von Zöllnern und Pharisäern, und einigen Zeilen aus Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ („Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar, man sieht nur mit dem Herzen gut.“) ergriff der Superintendent des Kirchenkreises Dr. Ralph Charbonnier das Wort. Seine Ausführungen betrafen Paulus Epheserbriefe über die Dazugehörigkeit. Michael Sassenhagen sei in seiner Amtszeit ein Versöhner gewesen, der zu Toleranz aufgerufen habe.

Pastor Sassenhagen, der erst seit Juni 2011 hier beruflich wirkte, wurde anschließend feierlich entpflichtet. Der Wunsch, in den Ruhestand an seinem Heimatort Gifhorn entlassen zu werden, hat gesundheitliche Gründe.

Den Abschluss der Verabschiedung (oder Verabschiebung, wie es dem Pastor in der Predigt charmant herausrutschte) machte Wolfgang Ahrens vom Kirchenvorstand mit einer Segnung in plattdeutscher Sprache – auch dies ein Wunsch von Pastor i.R. Sassenhagen.

Ab Februar übernimmt Nicole Fröchtenicht die Nachfolge in der Pfarrstelle Dollbergen-Schwüblingsen.

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