Tausende Tonnen törnen ab

Warum Papiertiger um altes Papier kämpfen und der Bürger darunter leiden muss.
Mit unzähligen an den Straßen aufgereihten Tonnen buhlen private Entsorger nun auch in Dollbergen um die Gunst des Verbrauchers.

Kaum hat die Region Hannover am 12. Juli nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts (OVG Lüneburg) die Untersagungsverfügung wieder aufgehoben, die das Verteilen von Altpapiertonnen der gewerblichen Firmen Alba, Pape und Remondis verbietet, stehen auch schon reihenweise die Gehwege und Straßen damit voll. Nun, die Aufhebung stand zu erwarten, denn ein Verbot ist rechtlich wohl kaum durchzusetzen. Es gibt kein Monopol auf wieder verwertbare Materialien, wiewohl das Hannoversche Unternehmen aha Verträge mit den Kommunen der Region zur Müllbeseitigung geschlossen hat.

Hauptargument der Unterstützer des aha-Betreibers sind die Müll-Gebühren, die nur so niedrig seien, weil der Erlös aus dem Geschäft mit dem gebrauchten Papier darauf angerechnet werde. Außerdem seien die Angestellten keine Dumping-Lohnempfänger.

Pro Tonne
  • Besagte Müllgebühren (betrifft nur aha).
  • Größere Mengen an Altpapier lassen sich bequem vor der Haustür entsorgen (alle Entsorger).
  • Um die Umwelt zu schützen werden Materialien wieder verwertet. Aber muss deshalb eine Flotte von LKW in die entferntesten Winkel der Republik ausschwärmen, um Papiertonnen zu verteilen und einzusammeln (private Entsorger)? Da wäre doch wohl ein lokaler Verwerter (aha) vorzuziehen, wenngleich der zusätzliche Verkehr so oder so ein mehr an Lärm und Abgasen bedeutet.
Contra Tonne (betrifft alle Entsorger)
  • Die dicken Tonnen stehen tagelang auf dem Weg und behindern Fußgänger, Rollstuhlfahrer, Kinder und Kinderwagen, und Rentner mit Gehhilfen. Und wo ist das sperrige Ding vom Hausbesitzer bis zur nächsten Leerung unterzubringen?
  • Wird wirklich nur Papier entsorgt? Oder wirft da schon mal jemand seinen Hausmüll in seine oder Nachbars Tonne?
  • Noch schlimmer: Brennen gelegentlich sonst nur die Container am Wertstoffhof, kann jetzt jede einzelne Tonne potentiell zum Ziel einer Brandstiftung werden.
Persönliches Fazit

Nach meiner Einschätzung fühlt sich der Bürger, der plötzlich so eine Tonne vom privaten Entsorger vor den Zaun gestellt bekommt, mit dem Problem allein gelassen. Wie verhält man sich dem Angebot gegenüber? Soll man sich darauf einlassen? Oder doch lieber bei dem Abfallwirtschaftsbetrieb der Region bestellen? Muss man jetzt immer die Tonne nutzen, egal von welchem Anbieter?

Der ganze Ärger um die Tonnen ist in meinen Augen zudem ziemlich nichtig, da Altpapier nach wie vor entweder in gelben Säcken abgeholt wird – mehr fällt doch pro Woche gar nicht an – oder in den Containern der nahen Wertstoffhöfen im Fleith oder am Greiserweg entsorgt werden kann.

Kommentar von fritz am 18.7.2008 23:16:38

Kommentar zu Tausende Tonnen törnen ab

Bei meinen Radtouren in der Region Hannover stehen viele Tonnen auf den Bürgersteigen/Radwegen. Damit wird der Platz für Radfahrer/Radfahrerinnnen noch kleiner, von den Senioren mit Rollator ganz zu schweigen.
Die Tonnen stören in erster Linie. Bisher konnte das Altpapier auch entsorgt werden, und das ohne Probleme: Wo ist heute das Problem bzw. der Gewinn: beim Altpapier!!!


Kommentar von C. Körner am 21.7.2008 22:30:34

Papiertonne ist klasse!!!!

Ich finde diese Papiertonne richtig klasse – da fliegen die Wertstoffsäcke nicht in der Gegend herum oder werden von Katzen o.ä. Getier aufgerissen in der Nacht!!!
Wieso gibt es keine Mülltonne für den Hausmüll!!! Im Landkreis Peine ist das besser geregelt, als im Landkreis Hannover!!! Darüber sollte man nachdenken!


Kommentar von Herbert Klages Dollbergen am 23.7.2008 21:42:33

Kommentar zu Tausende Tonnen törnen ab

ES ist wie bei den Banken. Jahrelang kein Interesse an „Kleinanlegern“ oder Altpapier.Nun plötzlich ist alles anders , und überall stehen die Tonnen herum.Bleiben wir bei AHA . Da hatte, und hat man einen Partner auf Dauer.Übrigens Papersäcke von Katzen zerrissen, war wohl nicht richtig sortiert? Oder?

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