Heimatverein zeigte Vergangenes

Wer spät kam am Mittwochabend, der hatte Schwierigkeiten, noch einen Platz im Höbbelschen Saal zu finden. Das Interesse der Bevölkerung an den Einblicken in die Dorfvergangenheit ist ungebrochen. Ob es bekannte Dorfcharaktere waren oder Gebäude, die heute längst nicht mehr gibt – die Älteren erinnerten sich, die Jüngeren staunten. Denn wer hat die Metallstiege über die Gleise am Bahnhof noch selbst betreten und wer genau ist auf diesem und jenem Bild zu sehen.

Der Abend begann mit einem persönlichen Einblick in die Jugend des „Dollbargschen Jung“ Henning Schulze in British Niedersachsen, aus dem Hof 72 an der Fuhsestraße. Häuser, die längst zur Dorfgeschichte gehören, aber nun nur noch auf den alten Fotos zu sehen sind, kommentierte der Vorführer im zweiten Teil, der lebhaft in der Zuschauerschaft diskutiert wurde. Bau der Tankstelle, mit heute unglaublichen Preisen von unter ,-90 DM für den Liter Gasolin, später Aral. Aus welcher Zeit stammt wohl das Bild mit der Milchbank – ein Nachbau steht seit kurzem an der Ecke Kapellenberg. Wie hießen die Bäcker im Haus 51, der ehemaligen Bäckerei. Und wo wurde das Foto mit den ernst blickenden Männern aufgenommen. Die Zuschauer im Saal schwelgten in gemeinschaftlicher Erinnerung.

Die gute alte Zeit wurde lebendig mit laufenden Bildern in Szenen aus der 750-Jahr-Feier, die ganz Dollbergentypisch erst 1977, im Jahr darauf gefeiert wurde. Damals war augenscheinlich das ganze Dorf mit allen damaligen Vereinen beteiligt und stellte für heutige Verhältnisse Unglaubliches auf die Beine. Fantasievolle Festwagen und seltsam gekleidete Menschen flimmerten über die Leinwand und erlaubten einen Blick in ein kleines Zeitfenster.

Da durch die digitale Aufnahmetechnik ja erst in den letzten Jahren die Konservierung von Momenten und Erinnerungen für jedermann möglich ist, bilden die raren Darstellungen aus jenen Zeiten einen Kulturschatz des Dorfes. Ein Erbe, das an die moderne zukünftige Jugend weitergegeben werden kann, weil der Heimatverein viele der Filmstreifen mittlerweile digitalisiert hat.

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