Die Zukunft des TSV-Sportheims

TSV-Logo Zu einer Versammlung unter freiem Himmel hatte der Vorstand des Sportvereins aufgerufen. Zum Treffen an der TSV-Grillhütte kamen beinahe mehr Mitglieder als zu einer Jahreshauptversammlung. In seiner halbstündigen Ansprache informiert TSV-Chef Jürgen Buchholz die Mitglieder über den Stand der Dinge rund um das abgebrannte Vereinshaus und rief zur Gründung einer Planungsgruppe auf.

Der Vorsitzende Buchholz sagte sinngemäß:
Die Schadensregulierer der Versicherung hatten verlangt, die Feuerreste soweit frei zu räumen, dass ein Restwert ermittelt werden könnte. Die beauftragte Firma hatte die Aufgabe in Angriff genommen, musste aber am Mittwoch abbrechen, weil inzwischen Einsturzgefahr besteht. Es sind neue Risse an den noch vorhandenen verkohlten Balken festgestellt worden. Daraufhin hat die Versicherung einen Abriss des Gebäudes bis auf die Bodenplatte befürwortet. Ausschreibungen für ein Abrissunternehmen sind inzwischen ergangen. Wenn alles wie geplant abläuft, könnte schon nächste Woche „der Bagger kommen“.

Der Keller sei noch nutzbar. Darauf soll aufgebaut werden. Ein Neubau kann nach Vorgabe der Versicherung , die von der Gemeinde an den TSV abgetreten wird, als „Bedingungsgemäßer Wiederaufbau“ erfolgen. Das heißt: Was Sportheim war soll wieder Sportheim werden. Gebaut wird dann allerdings nach neuesten Standards (Wärmegesetz-Energiebestimmungen) und ein Bauantrag müsse auch gestellt werden. Vermutlich müsse man den Neubau einem Generalunternehmer überlassen, aber die Details müsse eine Planungsgruppe ausarbeiten, meinte Jürgen Buchholz. Aus den Reihe der Mitglieder hatte sich schon Falk Jankowski bereiterklärt, ein Konzept zu erstellen, das auf die TSV-Bedürfnisse abzielt. Die Versicherung, die laut den Brandermittlern von fahrlässiger Brandstiftung ausgeht, wird die Erstattungssumme als „gleitenden Neuwert“ abgelten.

Wie der weitere Spielbetrieb aussähe müsse ebenfalls überdacht werden. Derzeit hätte man zwar Wasser, aber nur kaltes. Das honorierten die Mitglieder mit dem Zwischenruf: „Wir sind doch keine Warmduscher!“ Die Heizung im Sportheimkeller soll wohl noch halbwegs funktionieren, doch müsse für den Übergang eine Notlösung mit einem Ersatzschornstein geschaffen werden.

Die Inventarisierungsversicherung des Vereins konnte sich anhand von alten Fotos ein Bildmachen, welche Werte im Vereinshaus zugrunde gegangen sind. Abgesehen von den vielen unersetzbaren Pokalen und der Vereinsfahne wird der Schaden in voller Höhe geregelt werden. Einiges aus dem Schadensfeuer lag auf dem Tisch zur Ansicht: Die TSV-Geldkassette, verkohlte Wimpel, Schlüssel und die Medaille des Bundespräsidenten, die der TSV im Jahr 2009 zum 100-jährigen Jubiläum bekommen hatte.

Der TSV-Anbau mit dem Sanitärtrakt hat durch das Feuer ebenfalls gelitten. Die Ostfassade samt Fenstern und Dämmung muss erneuert werden. Hier zeigte sich Jürgen Buchholz optimistisch und meinte, wenn es gut läuft, könnte der Giebel nächsten Freitag fertig sein.

Planung zur kurzfristigen Nutzung

Derzeit sei zum Glück Saison-Ende. Doch wie soll der Spiel- und Übungsbetrieb mit 12 Mannschaften im Spätsommer weitergehen? Ein logistisches Problem, da die Sportheim-Umkleideräume wegfallen und im Anbau zurzeit nur zwei Kabinen fertig sind. Die Versicherung würde für den Übergang Container aufbauen, oder teilweise wären auch die Kabinen der Turnhalle als Ausweichmöglichkeit denkbar, wenn es die dortige Belegung zulässt. Statt der Container wäre aber auch ein Kostenübernahme der Versicherung für den Ausbau der Sanitäranlagen im Keller des Anbaus denkbar – eine Option, die Jürgen Buchholz favorisiert. Der Ausbau müsse ohnehin gemacht werden. Und dann hätte man zumindest erst einmal vier Kabinen zur Verfügung.
Deshalb sei es nötig, die Planungsgruppe zu bilden, damit einerseits die Architektur des neuen Sportheims beraten wird und die Logistik des Spielbetriebs geplant wird. Am besten bis zur Vorstandssitzung am nächsten Dienstag melden.

Jürgen Buchholz dankte Mirko Duscha, der den Brand zuerst bemerkt hatte und dann den anwesenden Feuerwehrleuten, die angesichts des Ausmaßes und rasenden Ausbreitung des Feuers schnell reagiert hätten. Die künftigen Nachbarn, deren neues Gerätehaus an das Vereinsgelände angrenzt, lud Jürgen Buchholz für nächstes Jahr zu Freundschaftswettkämpfen ein. „Aber nichts mit Feuer – wenn, dann etwas mit Wasser“, bat er.

Kommentieren ist nicht erlaubt.