Dollbergen 64

Zur Freude der älteren und zur Erbauung der jüngeren Teilnehmer der Veranstaltung zeigte der Heimatverein Dollbergen Fotos und Filme aus den letzten 50 Jahren. Henning Schulze, zweiter Vorsitzender des Vereins, hatte bei der Erstellung der Collagen mindestens ebensoviel Spaß wie die Zuschauer, die das fertige Ergebnis des Schneidewerks betrachten konnten. Die Diaschau fand in Höbbels Saal statt, der bis auf den letzten Platz besetzt war.

Die baulichen Veränderungen konnten gut verglichen werden, aktuelle Fotos (Fotograf Henning Schulze) von Häusern, entlang der Alten Dorfstraße und An der Masch, Ehrenmal, Pappelweg, wurden älteren Bildern (Fundus des Heimatvereins, unter anderem Familie Erich Weber) von damals entgegengestellt – wie sehr hat sich das Dorf in den letzten Jahrzehnten verändert. Und das trifft natürlich auch auf die Menschen zu. Beim Blick zurück wurde manch Einwohner auf den Fotos entdeckt und erkannt, der heute alt und runzelig oder gar inzwischen verstorben ist. Für Nachfragen und Wortmeldungen im Publikum wurde ein zweites Mikrofon bereitgestellt. Schwierig wurde es beim Filmteil, der den Kappenball 1964 zeigte, die Kinder waren ja bis zur Demaskierung alle verkleidet. Viele bekannte Persönlichkeiten und Originale gab es auf den Schwarzweißfotografien zu sehen, Werner Liewald etwa oder Schwester Kläre und viele mehr.

Ein kurzer Teil der Bilderschau (Fotograf Gerhard Sewe) war den Hitparaden aus der Zeit gewidmet und Henning Schulze spielte die altbekannten Schlager an – Manfred Mann, Drafi Deutscher, … Paul Kuhn natürlich mit „Es gibt kein Bier auf Hawai“.

Zum Schluss gab es einen Super-8 Film, besagter Ball, der Ausbau der Wilhelm-Busch-Straße mit Kanalisation und Szenen aus der Landwirtschaft. Vor fünf Jahrzehnten wurde noch viel mit der Hand gearbeitet, zum Beispiel das Abkeimen der Kartoffeln, wenn die langen Wassertriebe entfernt wurden – bei jeder einzelnen Pflanzkartoffel. Die ersten Maschinen waren noch klein und umständlich zu bedienen, teils wurde noch mit Pferdegespannen gepflügt.
Das waren noch Zeiten – so lautete übrigens auch das Motto des gelungenen Filmabends.

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