Mit Demenz umgehen

KircheBeim Gemeindenachmittag in Dollbergen referierte unter anderem die ortsansässige Ärztin Dr. Schediwy zum Thema. Zahlreiche Gäste waren in das Gemeindehaus gekommen, um sich zu informieren.
Für die Zukunft ist eine Betreuungsgruppe im Ort geplant.

Die Allgemeinmedizinerin Dr. Anna-Barbara Schediwy gab zunächst in allgemein verständlicher Sprache eine Einführung aus ärztlicher Sicht. Sie beschrieb die verschiedenen Erscheinungsformen einer Demenzerkrankung, die in vielen Fällen durch Alzheimer hervorgerufen wird, teils durch Gefäßerkrankungen und manchmal durch Vererbung. Wichtig sei eine frühzeitige Diagnose, um ersten Anzeichen gegensteuern zu können. Im Laufe der Erkrankung verändert sich das Verhalten des Patienten, von der Veränderung sind dann auch die Angehörigen betroffen. Demenz ließe sich letztlich nicht aufhalten oder bessern, jedoch gäbe es Möglichkeiten, die Auswirkungen durch Medikamente zu lindern.

Zusätzlich könne den alten Mensch mit gezielten Anregungen durch die betreuenden Personen im Umfeld geholfen werden, wie die Arzthelferin Anja Molle weiter ausführte. Demenzkranke Menschen müssen ganz individuell behandelt werden, jeder Fall läge anders, meinte sie. Frau Molle gab dazu einige Beispiele und stellte einige Ideen vor. So wäre es zum Beispiel wichtig, Sicherheiten im Alltag einzubauen, damit nicht etwa aus Versehen der Herd vergessen wird, oder bei unruhigen Demenzkranken solle die Tür gesichert werden. Ganz wichtig sei es jedoch, sich Zeit zu nehmen – nicht nur für den Patienten, denn die Pflege sei anstrengend.

Betreuungsgruppe

Um pflegende Angehörige zu entlasten und Demenzkranken (ab Pflegestufe 0) eine Möglichkeit zu geben, sich einmal die Woche zu beschäftigen, plant Heike Beschke eine Betreuungsgruppe im Gemeindehaus. Training gegen Vergesslichkeit, Spiele, Förderung von Selbstsicherheit, gemeinsames Singen, Spaziergänge – kurz die Verlangsamung demenzieller Veränderungen soll an diesen Nachmittagen von 14:00 bis 17:00 Uhr durchgeführt werden. Im Wechsel mit aktiven und Ruhephasen werden sich Betreuer um die alten Leute kümmern. Dazu sucht Heike Beschke, die das Konzept am Gemeindenachmittag vorstellte, noch Mitarbeiter. Diese werden gezielt geschult und die Helfer erhalten eine Aufwandsentschädigung für die Betreuung. Auch interessierte Teilnehmer (oder deren Angehörige) können sich an Heike Beschke wenden, Telefon 1528, die Gruppe kann bis zu acht Personen groß werden und soll etwa 35,- Euro kosten. Möglicherweise gibt es Zuschüsse von der Pflegekasse.

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