Tiefgründig und hintersinnig

Vernissage 9. und 10.01.2010 – Künstler Miro Niklewicz stellte seine Werke in Dollbergen aus.

Kunst in der Nachbarschaft, als Mittel zur Begegnung untereinander – das war der Gedanke hinter der Idee, Bilder in einem Privathaus auszustellen.
Die kulturelle Auseinandersetzung schafft Möglichkeiten, sich untereinander und zudem den Künstler Miro Niklewicz kennen zu lernen. Ausdruckstarke Gemälde, verteilt auf zwei Etagen und mehreren Zimmern des Bungalows in der Gustav-Hennigs-Straße 15, ziehen Betrachter in ihren Bann.
Entstanden in der Zeit zwischen 2005 und 2009, als Vorbereitung zu Museumsausstellungen, teilweise in Florenz oder Spanien gemalt, drücken die Werke abstrakt und expressionistisch die Gedanken des Künstlers zu den Themen „Bilder einer Stadt – Florenz“ aus, spanischen Flamenco und subtil Erotisches – dieses mit einem gefühlten Augenzwinkern. So tauchen in den Acryl und Öl bemalten Leinwänden immer wieder Augen und Gesichter auf, die auffordern zum Zurückstarren und Erforschen der gemalten Tiefe, und auch Fragmente weiblicher Körper.

Nicht ein Werk ist nur so im Vorbeigehen zu erfassen, jedes der Kunstwerke fordert auf zum Entdecken der geradezu mehrdimensionalen Details. Es ist, als ob sich in den Farben und Pinselstrichen Zeit und Raum materialisieren und jeder weitere Blick offenbart neue Perspektiven und vielschichtige Eindrücke.

Übergroß und gewaltig dominierte das Bild Symphonie aus dem Zyklus „Krieg und Frieden“ eine Wand im ehemaligen Wohnzimmer. Dieses Thema ist dem aus dem polnischen Gdansk stammenden Maler ganz besonders wichtig. Künstler haben nach seinem Verständnis auch die Pflicht, sich mit ihren Möglichkeiten politisch auszudrücken. „Wir müssen Warnungen aussprechen“, betonte er, „wir haben die gesellschaftliche Verantwortung aufzuzeigen, was passieren kann, wenn man nichts tut.“ Werte wie Ethik, Moral und Würde müssten an die nachfolgende Generation weitergegeben werden. Mit dem kulturellen Abgang verlieren sich auch die humanen Werte. Die Verhältnisse stimmen nicht mehr, für individuelles Denken sei kein Raum, so beschrieb er den Zeitgeist. Er wolle keine Revolution, nur Gerechtigkeit, und das wolle er mit den friedlichen Mitteln der Kunst erreichen. Außerdem engagiert sich der Künstler sozial im Projekt „Kinder der Arche“ und als nächstes will er ein Buch schreiben (der Titel zu dem interessanten Konzept steht bereits fest: „Die Stadt“).

So facettenreich, wie eine Diskussion mit dem „Gesamtkunstwerk“ Niklewicz, sind auch die faszinierenden und sehenswerten Bilder der Ausstellung, die am Sonntag, den 10. Januar, noch einmal ab 10:00 Uhr geöffnet ist.

Fotos zur Ausstellung, hier nur Eindrücke, interessanter waren die Gespräche mit dem Maler vor Ort über ihre Entstehung.

Kunstausstellung erbrachte Spende

12.01.2010 – Liewald-Stiftung soll Spende erhalten.

Bei der Ausstellung am vergangenen Wochenende wurde durch den Verkauf von Bildern, Büchern und Postkarten ein Erlös erzielt, der anteilig einem sozialen Projekt zukommen soll. Die Organisatoren, Michael Schenk und Miro Niklewicz, haben sich für die Liewald-Stiftung entschieden, die nun 100 Euro erhalten soll.
Die Stiftung, die 1989 gegründet wurde, unterstützt die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde Uetze.

Kommentar von Michael Schenk

am 12.1.2010 14:55:39

Kommentar zu Tiefgründig und hintersinnig
Wir möchten Uns ganz herzlich bei allen Besuchern der Ausstellung und bei allen Unterstützern bedanken. Ohne Sie wäre dies alles gar nicht möglich gewesen. Vielen Dank an Frau Walz (sehr gelungener Artikel), Herrn Sewe (tolle Foto´s)
und die netten Gespräche mit den Besuchern
Der größte Dank geht an meinen guten Freund Miro Niklewicz der durch seine Bilder überhaupt möglich machte, dass es eine Ausstellung geben konnte.

P.S. Dank an Josef (Fahrer des Transporters, Don Carlo (ital. Schriftsteller der vorbereitend schreibt für das Auslandsengagement) die Fotografen u.s.w.

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