Es ging um Platznutzungen

Dollbergen-Wappen, Ortsrat Dollbergen. Die 13. Sitzung des Ortsrates befasste sich in drei Anträgen mit der Nutzung von vorhandenen oder zu schaffenden Plätzen. Dazu waren zahlreiche Anwohner (neun) erschienen, von denen sich einige im weiteren Verlauf zu Wort meldeten.
Es ging zunächst um den zukünftigen Standort der Wertstoffinsel Ecke Greiser Weg, der beim Bau des geplanten Kreisels dort und der geänderten Zufahrt zur Ortumgehung wegfallen müsste. Dirk Rentz schlug vor, doch die Fläche am (ehemaligen) Festplatz neben dem Schützenhaus zu nutzen. Dort wäre es halbwegs zentral, befestigt und von zwei Seiten zu erreichen.
Dem Vorschlag mochten sich die anderen Mitglieder nicht anschließen, da es in einer Randlage und zudem nahe am zweiten Wertstoffplatz am Fleithsweg läge; der Festplatz sei nicht befestigt für die schweren Fahrzeuge der Entsorger und die Situation an diesem Standort bekanntermaßen problematisch. Die Gemeinde sei beauftragt, einen zentralen Platz zu finden und Vorschläge zu machen.

Der zweite Punkt der CDU betraf den Bolzplatz. Das ist im Übrigen seit Jahren ein Wunsch der SPD-Fraktion und steht auf der Haushaltsliste des Ortsrats, für die Dorfjugend einen Bolzplatz anzubieten. Solange man keinen geeigneten festen Ort dafür anbieten kann, könne doch auch dafür der (ehemalige) Festplatz genutzt werden, zumal dort früher bereits ein Sportplatz war, so Dirk Rentz. Der Einwand von Jürgen Buchholz, die Nutzungsplanung dem Arbeitskreis ZukunftsWerkstatt zu überlassen, wollte der Antragsteller nicht folgen. Der Ortsrat müsse sich selber Gedanken machen. Bei der Abstimmung erhielt der Antrag zwei Stimmen dafür und fünf dagegen.

Als Dirk Rentz beim dritten Antrag, der Einrichtung einer Hundewiese unter anderem wieder den Festplatz anführte, fragte Tove Knebusch, ob er mit aller Gewalt Lärm auf den Festplatz bringen wolle. Weitere Vorschläge für eine Hundewiese wären die Flächen am Baugebiet Sankt Florian hinter der Feuerwehr oder am Grünstreifen längs der Umgehungsstraße. Rainer Richter meinte dazu, die Neubürger am Fuhsering hätten genug Lautstärke vom Sportplatz. Die Wiese am Schützenhaus würde bereits von Hundebesitzern genutzt. Eine Hundeplatz müsste eingezäunt sein, sei aber während der Brutzeit aber trotzdem problematisch für Wildtiere. Eine Besucherin, Anwohnerin des Fuhsering und selbst Hundebesitzerin hatte Bedenken, wegen der Nähe zu Schule und Kindergarten. Thomas Rolle von der Ortswehr bestätigte die Nutzung der Floriansfläche durch die Jugendwehr – die Hinterlassenschaften der jetzt dort ausgeführten Hunde würde notgedrungen die Feuerwehr wegmachen.

Anmerkung der Redaktion: Anscheinend waren sich einige Ortsrats-Mitglieder und Besucher nicht ganz im klaren darüber, was der Begriff Hundewiese eigentlich bedeutet. Auf einer Hundewiese sollten Hunde grundsätzlich keineswegs Haufen machen (auf Gehwegen und gemeindlichen Grünflächen natürlich auch nicht)! Die Hundewiese wäre als eine Alternative zum Laufen ohne Leine während der Leinenzwang-Monate gedacht. Und das auch nur für Hunde, die ohne Leine gut gehorchen. Zum Spazieren gehen oder als Treffpunkt für Hundebesitzer wären die angesprochen Flächen absolut zu klein. Dort müssten sich „Hundetoiletten“ befinden, die Fläche wäre von den Hundebesitzern sauber zu halten und sie sollte unbedingt eingezäunt sein – um die Hunde drin zu halten, aber noch mehr, um Wildtiere draußen zu halten.

Eine Hundewiese braucht es nicht in Dollbergen, befand der Ortsrat letztlich mit zwei zu fünf Stimmen, mit der Begründung es gäbe rund um das Dorf genügend Möglichkeiten, sich mit seinem Hund zusammen zu bewegen.

Dollbergen will sich am Regionswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ beteiligen. Dollbergen hat 2318 Einwohner, der gleiche Stand wie 2009, seit letztem Jahr sind die Zahlen trotz der Zuzüge rückläufig.

Als eine der letzten Anmerkungen im öffentlichen Teil ging es um die Kreuzung Bahnhofstraße, Alte Dorf- und Schwüblingser Straße – mit welchen Mitteln sie entschärft werden könne, da dort immer wieder die Vorfahrt missachtet und übersehen wird. Die Verkehrsbehörde soll nun prüfen, ob die Kreuzung als ein Unfallschwerpunkt einzustufen sei.

2 Kommentare

  1. Mein Beitrag 15. Juni 2010 um 07:54
    Am 18.02.2010 habe ich innerhalb der Diskussion Wertstoffsammelplätze noch als Mitglied des Schützenvereins den Ortsrat angeschrieben, diese Fläche der Gemeinde für einen solchen Sammelplatz vorzuschlagen. Der Platz ist gut erreichbar, wir haben ihn mit Mineralgemisch und einer Regengosse befestigt. Dollbergen-Süd hat noch keinen solchen Platz und die Arbeit und Aufwendungen, die wir hier hatten (Abfangen des Geländes mit Betonelementen, Kabel verlegen usw.) sollten doch zugunsten der Gemeinde nicht umsonst gewesen sein.

    Der Aussage Frau Knebuschs zufolge schlage ich vor, den Festplatz einzuzäunen mit einem Schild „Ruhezone Süd“. Warum soll ein gemeindeeigener Platz nicht genutzt werden? Sachlich falsch ist auch der Hinweis auf die schweren Fahrzeuge der aha. Musiolek befährt mit seinen schweren Wohnwagen, LKWs und Traktoren seit Jahren diesen Platz, über den zudem die damaligen Schützen in Eigenleistung einen festen Weg geschaffen haben. Das alles für die Katz?
    Mein Vorschlag im Fragebogen wird sein: Alles ab altem Feuerwehrgerätehaus abreißen und besagten Zaun errichten. Hier hat ein(e) Anwohner / Anwohnerin eigene Vorstellungen von Festen, Belangen der Allgemeinheit usw. Das Volksfest 2012 ist nicht zu laut und gegen einen anderen Ausrichter erfolgt kein Einspruch, dann aber in 2013 heißt es im Eilantrag: Hier wird gegen Vereinbarungen verstoßen. Also kuscht man, den Eindruck habe ich zumindest von den Ablehnern des Antrags. Passt mal auf, was hier noch an juristischen Spitzfindigkeiten auf den Tisch kommt (Fristverlängerung, Eigentümerwechsel usw.). Hier wäre auch mal die Frage erlaubt, ob es nicht auch Fristen und Auflagen gibt, Bauaushub einzuebnen oder gegen ökologisches Wachstum? Aber vielleicht wollen die Nachbarn ja, dass die Sichtschutzhügel bleiben.
    Warum kann nicht jemand mal ein bisschen Gegenwind bekommen, der so gegen die allgemeinen Interessen eines Ortes ist und der Gemeinde Kosten auflädt? Hier „ob er mit aller Gewalt Lärm auf den Festplatz bringen wolle“ zu reden, ist wohl so daneben, wie ich auch den Eindruck von der Sitzung hatte. Das habe ich mir das erste und zugleich das letzte Mal angetan. Ich glaube, die gewählten CDU-Vertreter müssen jeweils einen Antrag stellen, um dabei sein zu dürfen. Hier meine ich nicht die Führung durch den Ortsbürgermeister, im Gegenteil. Danke für die Fragemöglichkeiten auch zwischendurch.
    Es war vielmehr das kollektive Abnicken bzw. Nein an der Tagesordnung, ohne der Antragsseite eine Chance zu geben.
    Danke, Beate, für die Erläuterung des Begriffes Hundewiese. Obwohl ich mich auch nicht so ganz mit dem Platz hinter der Feuerwehr anfreunden kann, hörte von der Ablehnungsseite kaum einer richtig hin, weil vermutlich das klare Nein-Votum bereits im Vorfeldfestgelegt war.
    Das bestätigt mal wieder meine Ansicht, dass es bis auf Gemeindeebene keine Parteien geben dürfte, weil es hier um Sachfragen geht und man sich kennt. Ich möchte nicht wissen, wie viele sachlich vernünftige Vorschläge von jeweils der anderen Seite auch in anderen Orten schon abgebügelt wurden, weil man halt einfach dagegen sein muss.

    1. Derartige Überlegungen zur Planung, Nutzung und Entwicklung können ausgiebig im Arbeitskreis ZukunftsWerkstatt Dollbergen ausdiskutiert werden. Dort hat die Basis das Wort und Vorschläge können eingehender beleuchtet werden. Um die ganze breite Masse des Dorfes einzufangen, wird derzeit ein Fragebogen erarbeitet, in dem die Meinung der Bürger zu verschiedenen Themen abgefragt werden soll.
      Der Arbeitskreis ist offen, das heißt, jeder der konstruktiv mitarbeiten will, ist bei der ZuWeDo willkommen.