Auf seiner Tour durch Städte und Gemeinden besichtigte Hartmut Möllring, der Finanzminister des Landes Niedersachsen, heute das Feuerwehrhaus in Dollbergen. Wunsch der ihn begleitenden Politiker: er möge einiges von den kommunalen Befindlichkeiten und der Lage in der Ostregion der Landesregierung berichten.
Hartmut Möllring, seit 2003 niedersächsischer Finanzminister, war selber Kommunalpolitiker und kennt sich mit den wirtschaftlichen Brennpunkten kleinerer Gemeinden aus, und die Landesregierung sei sich der Probleme durchaus bewusst.
Er ist zwar nichtaktives Mitglied der Feuerwehr in seinem Heimatort (Hildesheim), konnte aber in Dollbergen dennoch neue Einblicke in die Abläufe der Freiwilligen Feuerwehr gewinnen. Verwundert über die Größe der Feuerwache und die hohe Anzahl der Fahrzeuge, konnte der CDU-Minister von Ortsbrandmeister Thomas Rolle über die Zusammenhänge und Hintergründe bei der Gemeindewehr aufgeklärt werden: Dollbergen sei Stützpunktfeuerwehr und habe daher mehr Fahrzeuge zur Verfügung, als die untergeordneten kleineren Ortschaften Katensen und Schwüblingsen. Zudem habe man über 30 Jahre auf den dringend benötigten Neubau warten müssen. Hans-Joachim Deneke-Jöhrens bezeichnete das Haus daher als Jahrhundertbauwerk, was nur alle paar Jahrzehnte erneuert würde und Dirk Rentz bestärkte, die Anforderungen an die ehrenamtlichen Helfer in technischer Hinsicht wären gestiegen. So gäbe es heutzutage beispielsweise Solaranlagen und Elektrofahrzeuge, die im Brandfall durch die Hochspannung zur Gefahr für die Einsatzkräfte werden können.
Werner Hübner hatte Fragen zu den Finanzen des Landes und die gerechtere Verteilung der Finanzkraft zwischen den Kommunen. Finanzminister Möllring hatte keine ad hoc-Lösung parat, denn „was an einer Stelle genommen würde, fehle auf der anderen Seite“, meinte er. Er sagte weiter: „Es kann keine Gebietsreform von oben geben“. Die Zusammenlegung von Landkreisen sei keine Lösung, denn zwei Arme ergäben noch keinen Reichen, meinte er weiter.
Auch zur Frage von Elfriede Möhle, ob es nicht die Möglichkeit gäbe, langgedienten Ehrenamtlichen der Feuerwehr einen Bonus bei der Rente einzuräumen, konnte der Minister nur abschlägig ausführen, dass dann ja auch alle anderen Ehrenämter (Hilfswerke, Sporttrainer, etc.) bedacht werden müssten, wofür kein Landes-Budget ausreichen würde. Ohne Ehrenamt ginge es aber nicht, daher habe die Landesregierung gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband eine neue Medaille kreiert, die an diese Zielgruppe – für besondere Verdienste und herausragende Leistungen – zu verleihen sein wird. Wenigstens diese frische Neuigkeit konnte Hartmut Möllring als Gastgeschenk in Dollbergen lassen.
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