Das neue Feuerwehrhaus war der rote Faden. Die Freiwillige Feuerwehr Dollbergen hatte am Samstag Jahreshauptversammlung. Zentrales Themen waren der Neubau des Gerätehauses an der Bahnhofstraße, das in diesem Jahr fertig gestellt werden soll und der scheidende Kamerad und Pastor Friedrich Kanjahn.
Berichte
Ortsbrandmeister Torsten Wesche machte zu diesem Tagesordnungspunkt den Anfang und beschrieb kurz die zahlreichen Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr im Jahr 2010 im Löschbezirk 3, die den ganzen Aufgabenbereich einer Feuerwehr abdeckten, denn es gab Brände zu löschen, Menschen zu retten, Unfälle abzusichern, Wasserschäden beseitigen und vieles mehr (alle Einsätze sind auf der Internetseite der FF-Dollbergen näher beschrieben). Des weiteren hatten Kameraden der Ortswehr sich weitergebildet und an Lehrgängen teilgenommen. Zusätzlich leisteten sie Dienst bei verschiedenen Veranstaltungen des Dorflebens. Insgesamt wurden im letzten Jahr 6834 Stunden abgeleistet, davon 508 Stunden im Einsatz.
Zur neuen Feuerwache meinte der Ortsbrandmeister, dass noch viel Arbeit auf die Kameraden zukommen würde, wenn sie im Herbst ihr neues Domizil beziehen werden.
Bernd Grunert, der Betreuer der Jugendfeuerwehr Dollbergen, der 28 Jugendliche und Kinder angehören, erwähnte als Höhepunkt des Jahres die Leistungsspangenabnahme in Wennigsen Er wünschte sich für das kommende Jahr mehr „helfende Hände“ bei der Betreuung der Jugendlichen.
Es folgten Berichte des Sicherheits- und Atemschutzbeauftragten und des Kassenwarts.
Wahlen
Kassenprüfer Uwe Stege scheidet aus, dafür wurde Anke Packruhn gewählt. Durch Wiederwahl im Amt bestätigt wurden Jugendwart Bernd Grunert, Gerätewart Sven Behrens, Funkbeauftragter Lothar Packruhn, Atemschutzwart Dennis Kawohl, Kassenwart Dominik Weidtmann, Sicherheitsbeauftragter Christian Schuster, ABC-Beauftragter Andreas Völcker. Neu gewählt wurde Kira Wesche als Schriftführerin und Thomas Martin löst den verabschiedeten Pastor und Feuerwehrmann Friedrich Kanjahn als Schulbeauftragter ab.
Ernennungen
Ernennung zum Feuerwehrmann: Timon Margraf und Mirko Kadyck.
Markus Frenzel wurde zum Oberfeuerwehrmann befördert und
Friedrich Kanjahn zum Hauptfeuerwehrmann. Pastor Kanjahn wurde bereits in seiner neuen Gemeinde vom dortigen Kommando angesprochen, er wird also auch dort wieder „zwei Uniformen tragen“. Im Herbst, zur Einweihung der neuen Feuerwache ist er selbstverständlich und notwendigerweise eingeladen, wie Ortsbrandmeister Wesche betonte.
Thomas Rolle ist nun Brandmeister, der Dienstgrad wurde ihm vom Gemeindebrandmeister Alfred Schmidt verliehen.
Ehrungen
Brandmeister Lothar Packruhn bekam für seine hervorragenden Verdienste vom Regionsabschnittsleiter der Region Hannover, Detlef Hilgert, im Namen des Landesfeuerwehrverbandes die Silberne Ehrennadel verliehen.
Grußworte
Als Vertreter des Gemeindebürgermeisters sprach der Fachbereichsleiter für Verkehr, Umwelt, Planung der Gemeinde Uetze, Gerhard Ruff: Er ging zunächst auf die beiden Großprojekte der Gemeinde ein, betreffend der Gerätehäuserneubauten in Hänigsen und Dollbergen, das würde die Wertschätzung der Verwaltung gegenüber dem risikoreichen Einsatz der Freiwilligen zeigen.
Zweitens würdigte er den scheidenden Feuerwehrmann Friedrich Kanjahn, der mit seiner bemerkenswerten Doppelfunktion („als Nebenberuf Pastor“) in Dollbergen „und darüber hinaus“ seelsorgerisch tätig war – beispielsweise baute er die Notfallseelsorge der Region Hannover auf.
Ortsbürgermeister Jürgen Buchholz überbrachte die Grüße des Ortsrates und sprach auch im Namen der Bürger, die „mit Recht stolz auf die Aktiven und ihre Leistungen sein können“, wie er sich ausdrückte. Wichtig sei aber auch, dass alle wieder heil nach Hause kämen. Er freute sich mit den Kameraden auf die neue „Hauptwache“, nun könnten die Fahrzeuge und Gerätschaften zentral bereit gehalten werden (Stichwort: Wache Süd hinter dem Kindergarten fällt weg, ausgelagerte Materialien haben nun im Neubau Platz). Er sagte weiter: „2011 wird ein tolles Jahr für die Feuerwehr und die Ortschaft Dollbergen.“
Er verwies auf eine Aktion der Abfallgesellschaft aha, bei der es eine blaue Sitzbank und eine Grillparty zu gewinnen gibt. Er bat um Vorschläge zur Bewerbung, die er bei der aha einreichen will. Er könnte sich vorstellen, die Blaue Bank bei der neuen Feuerwache aufzustellen, da bei der Müllsammelaktion (vormerken: 2. April 2011 ab 9:00 Uhr am alten Gerätehaus, Alte Dorfstraße 25) die Jugendfeuerwehr immer aktiv dabei ist.
Detlef Hilgert, Regionsabschnittsleiter: „Es gibt gute Gründe, dass ihr ein neues Feuerwehrhaus bekommt, es wird auch langsam Zeit“, meinte er zu Beginn seiner Ansprache. Er berichtete aus dem Bereich der Region Hannover. Er lobte unter anderem den schnellen Einsatz bei der Großübung in Hannover, bei der auch Kameraden aus Dollbergen dabei waren.
Um das Wissen der Region zu bündeln, will die Region eine Infobörse einrichten. Ziel ist, die besonderen Problemlösungen in den einzelnen Gemeinden – das können Eigenbauten an Fahrzeugen sein oder auch innovative Schulungen oder ähnliches – als Erfahrungspool allen zur Verfügung zu stellen. Demnächst werden die Kommunen deswegen angeschrieben.
Dringend ist bei allen Feuerwehren die Rekrutierung von Nachwuchs, führte Detlef Hilgert weiter aus. Es sollen Frauen angesprochen werden, die Jugendfeuerwehren und auch Migranten wären sehr willkommen und wichtig für den Fortbestand der Wehren. Hier bestehe allerdings Gesprächsbedarf auf beiden Seiten.
Der Gemeindebrandmeister Alfred Schmidt freute sich, schon die Fähnchen (der HRG) am Neubauplatz wehen zu sehen. Er sucht einen Gemeindesicherheitsbeauftragen und sprach den Dollberger Christian Schuster an. Humorvoll ging er auf die Einsätze Uetzer Wehren des vergangenen Jahres ein. Die richtige Alarmierung der zuständigen Wehren durch die Region ist noch nicht befriedigend, bei dem Unfall an der Bundesstraße 188 wurde beispielsweise Dollbergen alarmiert, obwohl dort nicht zuständig. Und natürlich thematisierte er ebenfalls kurz die Neubauten. So seien die Zustände in Dollbergen wie im alten Rom – die Ausführungen des Gemeindebrandmeisters sind doch immer sehr erfrischend.
Für die Zukunft versprach er zwei neue, kräftigere Rettungsscheren (jeweils für Dollbergen und Hänigsen) und ein neues Fahrzeug.
Uwe Bieler sprach in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Feuerwehrfördervereins. Die Unterstützung der Wehr durch den Förderverein kann am besten durch Mitgliedschaft beim FöFeu und Hilfe bei Veranstaltungen geleistet werden, meinte er. Er zählte die vielen Aktionen des letzten Jahres auf und verwies auf den nächsten großen Info-Abend am 15. April 29. April zu der es wieder einen Bockbieranstich geben soll und zudem eine Überraschung.
Im vergangenen Jahr wünschte sich die Feuerwehr Dollbergen Ersatz für defekte Helmlampen. Nachdem die Bedarfsmenge ermittelt worden war, wurden die Lampen vom Förderverein angeschafft und bei der heutigen Versammlung dem Ortsbrandmeister offiziell übergeben.
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