Wespen – Ein Plädoyer

wespe_auf_apfel Was tun, wenn sich ein Volk von Wespen am Haus ansiedelt? Die meisten Menschen haben Angst vor den gestreiften Insekten. Dabei sind es nur zwei Arten, die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe, die an unsere Nahrungsmittel gehen und die Menschen angreifen würden, wenn sie sich gestört fühlen. Ein Nest selber zu entfernen ist nach dem geltenden Recht verboten, denn die Hautflügler gehören zu den geschützten Arten. In der Gemeinde Uetze muss zuerst Rücksprache mit dem Naturschutzbeauftragen (Erhard Zander) gehalten werden, der die Genehmigung zur Entfernung erteilen kann. Diese Beratung ist kostenlos.
Es gibt seltene Fälle, bei denen tatsächlich das Nest entfernt werden muss, beispielsweise wenn sich die Tiere zu nahe an spielenden Kindern ansiedeln oder es Allergiker gibt, bei denen ein Stich Lebensgefahr bedeuten kann.
Aber bevor nun überreagiert, Alarm geschlagen wird und die Feuerwehr (GW-Tier Katensen ist zuständig) anrücken muss, die nach Begutachtung durch E. Zander tätig werden kann, oder spezialisierte Imkerbetriebe und Schädlingsbekämpfer, die auch kostenpflichtig arbeiten, sollte erst einmal überlegt werden, ob das Nest nicht doch bleiben kann.

Wespen leben nur einen Sommer lang und nisten im nächsten Jahr nicht an derselben Stelle. Wespen sind eigentlich Vegetarier aber für ihre Brut sammeln sie unzählige für uns lästige lästige Insekten. Jede Mücke oder Fliege weniger ist Lebenskomfort für uns Menschen – das haben wir den Wespen zu verdanken.

Wenn im Spätsommer die Saison der Aufzucht zuende geht, suchen sich die arbeitslos gewordenen gestreiften Jäger gerne süße Nahrungsquellen. Wohl dem, der sein Getränk abdeckt oder durch einen Strohhalm trinkt. Eine Schale mit Zuckerwasser abseits des Kuchentisches sorgt hier für die nötige Ablenkung. Als Belohnung darf man Zeuge eines Naturwunders werden. Ist es nicht fantastisch, die Insekten beim Bauen des papiernen Nestes zu beobachten, das nur aus zerkautem Holz und Wespenspucke besteht? Abstand halten, besonders bei Gewitter, nicht in die Flugbahn treten und das Volk muss sich nicht gegen uns verteidigen.

Mit ein wenig gutem Willen und der nötigen Vorsicht und Rücksicht können beide Lebensformen, Mensch und Insekt, zumindest für ein paar Monate den Garten gemeinsam nutzen. Wir Menschen nehmen uns soviel von der Natur – geben wir ein Stück zurück und lassen unsere Mitgeschöpfe am Leben. Zumindest bis zum Herbst, denn dann hat sich das Problem ohnehin erledigt und der Staat (der Wespen) geht von selbst zugrunde und nur die Königinnen überwintern irgendwo.

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