Wohin mit dem Schnee?

Den Schneeräumdiensten geht in diesem Winter das Salz aus. Angesichts der breiigen halbgefrorenen Masse auf den Straßen darf sich der Bürger aber fragen, ob das Salzen der Fahrbahnen überhaupt einen Effekt hat – außer, dass der Schnee zu klebrigem Brei wird. Bei diesem strengen Frost wirkt das alles nicht so, wie geplant.

Und wehe, wenn Tauwetter einsetzt, dann staut sich das Schmelzwasser vor den zugeschütteten Gossen. Es ist ja anscheinend gängige Praxis, die Schneeberge in den Rinnstein zu schieben. Aber warum eigentlich? Diese Unsitte erschwert es Fußgängern, die Straßenseiten zu wechseln oder auch nur Einmündungen zu passieren. Radfahrer, die sich auf die rutschigen und durch Schneeberge verengten Fahrbahnen trauen, werden somit zum Verkehrshindernis, da kein Auto passieren kann. Bei den ohnehin nicht sehr breiten innerörtlichen Wegen wird die Fläche teils so sehr geschmälert, dass Gegenverkehr nicht möglich ist. Wer in die aufgehäuften „Karpaten“ ausweichen muss, riskiert damit, sich festzufahren.

Was spricht eigentlich dagegen, der Schneeräumpflicht nachzukommen, indem man die flockigen Massen einfach in den eigenen Vorgarten schippt. Einige wenige Bürger sind so clever, wie zum Beispiel der Anwohner an der Dollberger Krummen Lanke, am Knick in der Hermann-Löns-Straße. Da ist ausgesprochen vorbildlich geräumt.

Den Leute vom Bauhof, die bei Schneefall mitten in der Nacht rausfahren, um den Bürgern die Straßen zu räumen, sei hier herzlicher Dank ausgesprochen. Während andere im warmen Bett liegen, sind sie es, die draußen ihr Bestes im Kampf gegen die Schneefront geben. Auch wenn der Grundbesitzer, der morgens gerade eben den Schnee aus seinem Zuweg geschaufelt hat, den herannahenden Winterdienst und die wenig später wieder zugeschobenen Einfahrt mit mehr als gemischten Gefühlen betrachten mag.

Ein Wort noch zum Salz auf dem Bürgersteig: Auch Hundebesitzer sind dankbar für gehbare Gehwege. Jedoch den Hundpfoten bekommt die Sole nicht ganz so gut. Hier wäre weniger sicherlich mehr. Die Pfoten vorher mit Fett eingerieben (Vaseline oder Melkfett hilft), verringert aber die Pein der Vierbeiner.

Vielleicht sollte jeder Einzelne sich bei diesen extremen Witterungsbedingungen zurückbesinnen, auf die Zeit, als man sich in der Nachbarschaft zusammentat und verschneite Wege selbst geräumt hat, anstatt zu warten, bis das jemand von der Behörde abgearbeitet hat. Im Krieg gibt es bekanntlich keine Sieger und zu dieser Jahreszeit ist der Winter unser aller Feind. Wer ohne Schwierigkeiten auf den Wegen vorankommt, kann seine Aufmerksamkeit der schönen Winterlandschaft abseits des Verkehrs widmen.

Hier noch eine Umfrage zum Thema Schnee in Dollbergen, Mehrfachantworten sind möglich.

4 Kommentare

  1. Hallo Redaktion
    es ist ja schön wie du den Winterdinst lobst doch bin ich nicht ganz deiner Meinung ich halte es für eine bodenlose frechheit wie die strassenverhältnisse sind. Es ist einfach ein unding wie mit Salz rumgeast wird bei Scheefall wird Tonnen weise Rausgehaun bei Blitzeis ist nichts mehr da. kann ich patu nicht Nachvollziehn.Was wollen die erst machen wenn es richtig Winter wird???Was das Salzstreuen für den Gehweg betrifft besteht laut Tageszeitung ein Salzstreuverbot ( nur als Gemisch)in Niedersachsen.Und eine Frage wer kommt für den schaden auf wenn ich in den Graben rutsche bei nichtgeräumterstrasse? als hausbesitzer ist mann dafür Haftbar gilt das auch für Gemeinde und Region??? wer kanns beantworten:-)

  2. Moin Thomas,
    bei nichtgeräumterstrasse Haftet NICHT die Region oder Gemeinde. Die müssen nur „mit allen vorhandenen Mitteln“ räumen – mehr nicht. Biste also selbst Schuld denne. Salz gehört in die Suppe – nich auffe Strasse. Beim Nackttanzen brennen mir die Sohlen besonders, wenn Gemisch genomm wird. Da bohren mir die Kiesel Löcher inne Quadratfüße und denn brennt sich der Salz in Körper rein – nenene…

  3. Hallo D,

    mit dem Salz in der Suppe geb ich Dir mal recht ne, wann und wo tanzt Du den so draussen rum?!?
    Das würd ich mir doch gerne mal live anschauen.
    Sehr geehrter Herr T.M.
    momentan ist es wirklich Schweine glatt, aber da hilft alles nichts, da müssen wir durch, oder wie wäre es wenn Sie mit einer Schaufel mal losziehen und das ganze blöde Eis mal runter kratzten von den Strassen, das fände ich wirklich super!

    Prost Neujahr

  4. Es stimmt schon, die Einteilung der Streu und Räumeinsätze scheint mit wenig Sachverstand statt zu finden.
    Ohne Frage, es ist nicht leicht….mit welcher Begründung aber bei leicht feuchten Straßen gestreut wird und nun bei vereisten Straßen so getan wird als ob man ja langsam fahren kann ist schon sehr sehr merkwürdig.
    Heute müssten die Straßen definitiv gespert werden, selbst das ABS reagiert nicht mehr weil es so unglaublich glatt ist.
    Zu den Bürgersteigen ist zu sagen, das die Gemeinderäumordnung daran schuld ist. Jedes Jahr wird es erst dann glatt wenn die ersten Bürger pflichtbewusst Schnee geschoben haben und den dann automatisch entstehenden Eisschichten mit Streusalz begegnen müssen.
    Weniger ist hier einfach viel mehr, locker schieben und am besten mit Lavagranulat abstreuen, dann wird es auch nicht glatt.

    Grüße