Im nächsten Jahr werden 50 bis 60 Asylbewerber hier in Dollbergen eintreffen und müssen untergebracht werden. Klärende und informative Worte zur Situation fanden Bürgermeister Werner Backeberg und einige verantwortlichen Mitarbeiter vor über 50 eingeladenen unmittelbaren Nachbarn der geplanten Notunterkunft und dem Ortsrat Dollbergen. Wer am Ende eintreffe, ob es Familien sind und aus welchen Ländern, könne noch niemand sagen, der Vorlauf der Information an die Aufnahmestellen sei derzeit zwei bis Tage. Die in Deutschland ankommenden Menschen werden so gut es eben geht auf Gemeinden und Kommunen verteilt und zugewiesen. Sie haben den Status der Obdachlosigkeit und müssen laut Grundgesetz und aus humanitären Gründen menschenwürdig untergebracht werden. Dazu sind die Gemeinden verpflichtet.
Für Uetze und Dollbergen bedeutet es, kurzfristig zur Überbrückung Kapazitäten zu schaffen, bis die zugewiesenen Menschen etwa in Wohnungen untergebracht werden können. Langfristig müsse zudem in den sozialen Wohnungsbau investiert werden und so entstünden nun in Uetze Mietshäuser, die möglicherweise später anderweitig sozial genutzt werden könnten. Doch bis dahin wird in den Gebäuden Blaues Haus, Alte Feuerwache und ehemaliges Schützenhaus an der Alten Dorfstraße eine Notunterkunft geschaffen. Diese gemeindeeigenen Liegenschaften haben Priorität, bevor noch auf Turnhallen zurückgegriffen werden müssten, was man jedoch möglichst vermeiden wolle.
Die Kosten für die Unterbringung zahlt die Region Hannover.
Betreiber der Notunterkunft wird vermutlich eine Organisation wie ASB (Arbeitersamariterbund) werden. Vor Ort ist – wie schon in der Erstaufnahme-Außenstelle Stötznerschule in Uetze – eine Security (Sicherheitsfirma) vorgesehen. Somit sind lokal immer Ansprechpartner vorhanden.
Die Hilfsbereitschaft in der Gemeinde sei groß, nur mit den Ehrenamtlichen sei es überhaupt möglich gewesen, die bisherigen Anforderungen zu erledigen.
Ortsbürgermeisterin Tove Knebusch ist die Ansprechpartnerin für den Helferkreis in Dollbergen. An die 30 hilfsbereite Bürger hat sie bereits auf ihrer Liste. Am 10. Dezember will man sich um 18:30 Uhr im Sportheim treffen, um erste Konzepte zu erarbeiten.
Mit der Unterbringung alleine ist es ja nicht getan. Auch wenn niemand weiß, wie lange die Menschen hierbleiben werden (schon die Wartezeit bis ein Antrag auf Asyl gestellt werden kann, beträgt Monate), sollten doch Hilfsangebote wie deutsche Sprache und Kultur angeboten werden. Falls Kinder bei den Flüchtlingen dabei sind, sollten die spielen dürfen. Wer die Bilder aus dem Fernsehen kennt, kann wohl nicht mal im Ansatz nachvollziehen, was diese Kleinen schon Gefährliches erlebt und gesehen haben müssen.
Besondere Vorkommnisse habe es bisher in Uetze nicht gegeben. Wenn man die Menschen näher kennengelernt hat, gebe es keinen Grund mehr zur Besorgnis.
Die größte Gefahr liegt wohl darin, wenn man sich angenähert und womöglich befreundet hat und diese Menschen dann doch nach Jahren der erfolgreichen Integrierung abgeschoben werden, weil ihr Asylantrag abgelehnt wurde.
Auch darauf sollte man vorbereitet sein.
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