Eine kesse Schnecke

Schneckenkoenig Gestern Mittag war ein kleines Filmteam des NDR in Dollbergen, um Schnecken zu filmen. Star der schleimigen Models war natürlich der im Mai gefundene Schneckenkönig.

Wie im Artikel im Mai beschrieben, fiel die Weinbergschnecke mit gespiegeltem Innenleben und linksgedrehtem Gehäuse bei einem Spaziergang im Regen auf, wie sie so arglos in einer Gruppe Normalos seiner Finderin entgegenglitt. Dieser Fund wurde Walter Wimmer gemeldet, der Biologe und Schneckenforscher beim NaBu Niedersachsen ist. Im März bereits hatte der Naturschutzbund des Landes dazu aufgerufen, nach seltenen Schneckenkönigen Ausschau zu halten, aber gemeldet wurde bisher nur dieser eine Fund.

Es mag mehr geben, als nur diesen einen Schneckenkönig, denn am liebsten kommen die Mollusken bei Nacht und Regen heraus, tagsüber verstecken sie sich meist. Sicherer als jeder Wetterfrosch ahnen Gehäuseschnecken lange Trockenperioden voraus, die sie an schattigen Stellen in einem Trockenschlaf abwarten. Und falls bei dieser heimlichen Lebensweise doch einmal ein Mensch an ihnen vorbeigeht, so fällt ein Gehäuse auf der linken Seite wohl nur dem auf, der einen Blick dafür hat.

Die Nachricht vom Fund eines Königs wurde den Medien durch den Nabu bekannt gegeben und so kam es, dass sich auch das NDR-Fernsehen dafür interessierte. Gestern konnte Walter Wimmer, der als Schneckenforscher sein erstes lebendes „linkes“ Exemplar in Händen halten konnte, also in Dollbergen in die Kamera erzählen, was Menschen an Schnecken so fasziniert. Übrigens fressen Schnecken, nicht nur Grünes, sondern auch Hundehaufen. Das macht zum Beispiel die eingeschleppten und allseits verhassten Spanischen Wegschnecken doch gleich sympathischer, wenn man weiß, dass diese in einer Nacht so eine garstige Tretmine vernichten können.

Wann die gestern aufgenommene Sequenz vom Schneckenkönig in Dollbergen ausgestrahlt wird, war bei „Drehende“ noch nicht bekannt.

Kommentieren ist nicht erlaubt.